Allgemeine Infos
Nach einem etwas chaotischen Start, ging es heute nach Lo Manthang. Die Nacht war bitterkalt und der kommende Tag ebenfalls. Die Strecke forderte uns, sodass es uns schnell wärmer wurde. Manche halfen aber auch mit anderen Mitteln etwas nach ;-). Was das war und wie es mir den Tag über erging, könnt ihr in diesem Blog-Artikel nachlesen.
Zu Beginn noch ein paar Infos über Lo Manthang.
Lo Manthang liegt auf einer Höhe von 3.840 Metern und war die Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Lo. Im Jahre 1380 wurde die Stadt gegründet und hat heute ca. 700 Einwohner. "Lo" bedeutet "Süden" und "Manthang" kann mit "verheissungsvolle Ebene" übersetzt werden. Im Jahre 2016 starb der letzte König von Mustang, Jigme Dorje Palbar Bista. Er wurde 86 Jahre alt. Im Jahr 2008, als Nepal zur Republik erklärt wurde, wurde die Tradition der Könige in Mustang per Regierungsdekret beendet. Die Untertanen verehrten Jigme Dorje Palbar Bista aber weiterhin als ihren König.
Wie geht es weiter?
Heute sollte es um 07:30 Uhr los gehen, da wir 7 Stunden nach Lo Manthang unterwegs sein sollten. Wie fast immer, kam unsere obligatorische halbe Stunde oben drauf und so trafen wir uns um
08:00 Uhr vor der Lodge. Wo war Hari unser Guide? Keiner wusste etwas.
Zwei Personen ging es gesundheitlich nicht gut und zwei weitere waren total platt. Hari ging also vermutlich los um irgendein Transportmittel zu organisieren. Zwei Pferde standen schon vor der Lodge und warteten.
Kleines Chaos
Irgendwie war es ein ziemliches Chaos an diesem Morgen. Keiner wusste so richtig wie es weiter gehen sollte. Ich fror vom herumstehen. Auch heute war es wieder richtig kalt und es schneite leicht.
Endlich kam Hari und meinte er hätte einen Jeep organisiert. In diesem hätten wir aber nicht alle Platz und wir anderen wollten eh viel lieber laufen. Hari rannte schon wieder weg. Dieses mal um unsere Porter einzuholen. Die hatten von dem ganzen Chaos nichts mitbekommen und starteten schon mal Richtung Lo Manthang.
Hari kam mit unseren Portern zurück und wir konnten endlich um 09:00 Uhr starten.
Auf den Pass "Mui-La"
Vier Personen inklusive Hari und zwei Porter fuhren mit dem Jeep. Ich lief mit meinem Mann Micha und den anderen zwei Männern los. Außerdem begleiteten uns noch drei unserer Porter, Bimal, Purna und der Ranger. Ranger hieß er nicht wirklich, wir nannten ihn einfach so, weil sein Name so kompliziert war und wir ihn nicht aussprechen konnten. Unter seiner dunkelblauen Fliesjacke trug er ein kakifarbenes Hemd, das uns immer an einen Ranger erinnerte, daher dieser Name.
Es ging gleich richtig steil hoch zum Pass "Mui-La" auf 4.170 Meter. Leider war der Himmel sehr nebel- und schneeverhangen und wir hatten keine gute Aussicht. Joachim holte seinen Gipfelschnaps heraus und die Männer stießen (irrtümlich auf den höchsten Punkt unseres Trekkings) an.
Naja, vermutlich wussten sie sehr genau, dass dies nicht der höchste Pass war. Sie wollten nur eine Gelegenheit den wärmenden Schnaps zu trinken ;-)
Gemütlich ging es dann leicht bergab nach "Ghar Gompa", einem kleinen Dorf in dem wir noch ein Kloster besichtigten.
Kleine Pause in "Ghar Gompa"
Wir legten eine kleine Mittagspause ein und aßen unser Lunchpaket, das wir am heutigen Tag mitbekommen hatten. Es bestand aus einem hartgekochten Ei und einem Tibeten Bread.
Mit vollem Magen ging es dann stetig berauf zum "Chogo-La" Pass auf ca. 4.280 Meter. Puhhhh, dieser Aufstieg hatte sich echt lang gezogen und ich musste etwas keuchen. Umso glücklicher waren wir alle, als wir oben ankamen.
Auf dem Pass "Chogo-La"
Wir standen auf dem Pass und schossen erstmal ein paar Gruppenfotos. Polaroid-Fotos machten wir auch noch und schenkten sie unseren Portern. Die freuten sich sehr darüber.
Unsere Männer hatten wieder Gelegenheit mit ihrem Gipfelschnaps anzustoßen, denn jetzt standen wir wirklich auf dem höchsten Pass unserer Trekking-Tour.
Ab jetzt ging es nur noch bergab. Das Wetter wurde etwas besser und der Schnee ließ langsam nach. Sobald man allerdings stand um kurz was zu trinken, wurde es bitterkalt.
Ankunft in Lo Manthang
Nach 6 Stunden, inklusive Klosterbesichtigung und Pausen, kamen wir in Lo Manthang an. Zu den veranschlagten 7 Stunden also eine echt super Zeit.
Komischerweise waren unsere "Jeep-Fahrer" noch nicht da. Mhhh, wir machten uns ein bisschen Sorgen, denn keiner wusste etwas. Wir tranken in der Zwischenzeit Tee und aßen Apple-Pancakes. Eine Stunde nach uns kamen sie dann endlich an. Der Jeep hatte wohl ziemlich Verspätung und so kamen sie erst gegen 14:00 Uhr in Dakmar los.
Freude
Micha und ich machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, die eigentlich auch wie ein Dorf wirkte. Irgendwie hatten wir uns die Hauptstadt des ehemaligen Königreiches Lo anders vorgestellt - irgendwie prunkvoller. Vielleicht lag es auch daran, dass die Sonne bald unter ging. Morgen werden wir sicherlich mehr sehen.
Dafür hatten wir aber was ganz tolles gefunden - Klopapier :-)
Ja, richtig. Wir freuten uns über Klopapier und es war sogar zweilagig und recht weich. Das Anspruchsdenken sinkt während so einer Trekkingreise gewaltig und ganz andere Dinge (wie zum Beispiel Klopapier) treten in den Vordergrund und sind auf einmal wichtig.
Sobald die Sonne unter ging, wurde es eisig kalt. Diesen Ort empfand ich bisher am kältesten. Wir liefen schnell zurück zu unserer Lodge und warteten auf unser Abendessen.
Der Schein trügt
Ich wählte heute Maccaroni mit Gemüse zum Essen. Naja, es schmeckte nicht wirklich gut. Das Gemüse bestand lediglich aus ein paar Streifen Kohl. Auch das Essen der anderen war nicht gut. In den anderen Lodges hatten wir immer sehr leckeres Essen, aber hier...naja.
Nicht nur das Essen schmeckte nicht. Die Lodge war sehr unpersönlich, man durfte sich nicht zu den anderen in die Küche setzen und beim essen bestellen wurde man gekonnt ignoriert. An sich sah die Lodge sehr schön aus und war bisher sicherlich die, welche am besten in Schuss war. Uns gefiel sie aber allen nicht. Die anderen, kleineren Lodges waren viel netter und persönlicher. Hari sagte uns, dass der Sohn des verstorbenen ehemaligen Königs diese Lodge hier gebaut hat und deren Besitzer ist. Sie ist in Lo Manthang auch die größte Lodge. Scheint so, als hätte der Besitzer es nicht nötig, eine gute Atmosphäre zu schaffen.
Es hieß hier gibt es warmes Wasser zum duschen, das stimmte aber auch nicht. Also hieß es mal wieder mit bitterkaltem Wasser duschen - brrrrrrrr.
Frühes zu Bett gehen
Nach dem Essen saßen wir auch nicht mehr lange beisammen. Es war einfach unerträglich kalt und jeder wollte nur noch in seinen Schlafsack.
Wir berichteten Hari noch kurz über unseren Trekking-Tag. Wir erzählten ihm, dass unsere drei Porter wirklich sehr gute Arbeit geleistet hatten. Sie erkundigten sich ständig nach unserer Verfassung und ließen uns nie aus den Augen. Es freute ihn, das wir einen schönen Tag hatten.
So gingen wir dann alle schlafen und freuten uns auf den morgigen Tag.
Trekkingverlauf:
Von Dakmar nach Lo Manthang
Strecke: ca. 16 km
Aufstieg: ca. 865 m
Abstieg: ca. 774 m
max. Höhe: 4.308 m
min. Höhe: 3.733 m
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