Verhältnisse checken
Im Februar unternahmen wir unsere zweite Schneeschuhtour im Tannheimer Tal. Der Lawinenlagebericht der letzten Tage sah leider nicht gerade gut aus. Die Touren die wir uns ausgesucht hatten, wiesen ein paar Stellen mit über 30 Grad steilem Gelände auf, was je nach Bedingungen eine erhöhte Lawinengefahr bedeutet. Umso glücklicher waren wir, als am Morgen unserer Tour die Lawinenwarnstufe nach unten gegangen war.
Unserer Meinung nach konnten wir die Tour auf den Bschießer also starten. Wir waren uns im Vorfeld jedoch einig, welche Passagen wir genauer vor Ort betrachten mussten um evtl. den Rückweg anzutreten.
Kurze Unruhe
Wir starteten gemütlich und fuhren mit der Wannenjochbahn von Schattwald hinauf zur Bergstation. Natürlich hätte man auch hoch laufen können, das war uns bei der Tourdauer von sechs Stunden aber zu lang. Die Tour hinauf zur Bergstation der Wannenjochbahn findet ihr übrigens hier.
Das Wetter war leider nicht ganz so gut. Sonnenschein und ein blauer Himmel blieben uns vergönnt. Kurz waren wir etwas verwundert, weil wir keine anderen Tourengänger sahen. Hatten wir die Situation doch falsch eingeschätzt?
Die Bahn brachte den nächsten Schwung Menschen nach oben. Darunter waren dann auch einige Schneeschuh- und Skitourengänger - wir waren beruhigt.
Das richtige Tempo finden
Wir schnallten unsere Schneeschuhe an und los ging es Richtung Bschießer. Diesen hatten wir von Anfang an im Blick. Ist immer toll, wenn man sein Ziel vor Augen hat, finde ich. Auch der Blick ins Tal war traumhaft schön.
Wir fanden bald das richtige Tempo und machten schnell Strecke. Zügig kamen wir auf dem Sattel der Oberen Stuiben Alpe an.
Trinken nicht vergessen
Ich blickte kritisch nach oben - puhhh, sah ganz schön steil aus der Berg. Umso näher wir uns dem Bschießer näherten, erkannten wir auch ein paar Menschen, die gerade im oberen Stück des Berges beim Aufstieg waren. Scheint also doch ganz gut zu gehen.
Im Windschutz der Latschenkiefern machten wir eine kleine Tee-Pause. Bei der Kälte vergesse ich oft das Trinken und bereue es dann, spätestens wenn ich Kopfweh bekomme. Ist Micha dabei, erinnert er mich netterweise aber immer ans trinken ;-).
Auf dem Gipfel des Bschießer
Der Aufstieg war dann gar nicht so schwierig wie gedacht. Teilweise waren die Hänge schon schneefrei und eine Lawinengefahr bestand nicht. Etwas nervig waren die Wurzeln der Latschenkiefern, in denen ich mich ein paar mal mit den Schneeschuhen verhakt hatte.
Kurz vor dem Gipfel kam uns eine große Gruppe mit Bergführer entgegen. Wir machten ihnen Platz und hatten kurze Zeit später den Gipfel für uns. Naja, war nicht gerade ein lauschiges Plätzchen - es stürmte total und der Schnee peitschte uns ins Gesicht. Wir blieben nicht lange und traten ausgekühlt den Rückweg an.
Auf das Gelände achten
Über den gleichen Weg ging es hinunter zum Sattel der Oberen Stuiben Alpe. Von hier aus führte der Weg ins Tal über eine ziemlich steile Rinne. Wir hatten von oben einen guten Einblick in das Gelände und entschieden uns für einen anderen Weg. Grund dafür waren bereits kleinere Lawinen, die am Hang direkt daneben abgegangen waren.
Unser Weg war zwar genauso steil, aber die umliegenden Hänge waren etwas weiter entfernt. Wir waren uns einig, dieses Stück rasch abzusteigen, da auch hier die Lawinenlage nicht ohne war.
Durch das romantische Stuibental
Der anschließende Weg durch das Stuibental war dann unproblematisch. Sehr idyllisch schlängelte sich der Weg an einem Flüsschen entlang durch den Wald.
Wir kamen am Parkplatz der Bergbahn an und freuten uns, das alles so gut geklappt hat. Die Tour war sehr schön und total abwechslungsreich. Gipfelglück, traumhafte alpine Aussichten und ein märchenhaftes Stück durch den Wald, bietet diese Tour.
**Tourdaten Bschießer**
Schwierigkeit: mittel
Dauer: ca. 6 Stunden
Kilometer: ca. 7,1 km
Aufstieg: ca. 549 m
Abstieg: 1.014 m
GPX-Track: siehe unten
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