Allgemeine Infos:
Heute ging es von Marpha nach Kalopani. Unser Guide Hari hat in Kalopani zusammen mit seiner Familie ein Haus. Darauf war ich schon sehr gespannt.
"Kalo" bedeutet schwarz und "Pani" Wasser, schwarzes Wasser also. Der Kali Gandaki Fluss fließt hier entlang. Aufgrund des dunklen Sediments, sieht das Wasser teilweise schwarz aus, daher der Name.
Unser Weg führte über einige Hängebrücken, die im Wind schaukelten. Eine kleine Holzbrücke verlangte einiges von uns ab. Die Vegetation und das Klima veränderten sich. Im Sonnenschein liefen wir durch Nadelwälder und genossen die Blicke auf die weißen Riesen - Dhaulagiri, Nilgiri, Annapurna und wie sie nicht alle heißen.
Stufe für Stufe
Ich hatte sehr gut geschlafen. Zum Frühstück aß ich einen leckeren Rice Pudding, bevor es dann um 09:00 Uhr los ging.
Wir liefen durch die schmalen Gassen von Marpha und besichtigten noch ein Heiligtum. Um zu diesem zu gelangen, mussten wir erst mal einige steile Stufen hinauf steigen. Puhhh, jetzt war mein Kreislauf auf jeden Fall in Schwung.
Singen und beten
Wir hatten Glück, denn es fand gerade eine Zeremonie statt.
Die Mönche spielten auf verschiedenen Instrumenten, sangen dazu oder lasen aus Gebetsbüchern vor. Hari erklärte uns, dass die Mönche bereits um 05:00 Uhr mit der Zeremonie angefangen hatten und diese bis 11:00 Uhr andauert. Insgesamt geht das Ganze dann drei Tage. Bis zum dritten Tag ist das Buch, aus welchem gelesen und gesungen wird, dann beendet.
Kennenlernen
Micha und ich gingen dann noch zu Bimals Haus, einem unserer Porter. Er wollte uns gerne seine Familie vorstellen. Gestern als wir in Marpha ankamen, waren sie leider nicht zu Hause.
Heute hatten wir mehr Glück. Bimals Frau mit den beiden Kindern waren daheim. Das dritte Kind war leider nicht zu Hause. Wir machten Polaroid Fotos von Ihnen und schenkten ihnen die Abzüge. Sie freuten sich sehr darüber.
Beeindruckender Begleiter
Alle Porter, bis auf Purna fuhren heute mit dem Bus nach Kalopani. Purna hätte natürlich auch die Möglichkeit gehabt, er wollte aber partout nicht.
Wir liefen immer am Kali Gandaki Fluss entlang. Einige Brücken hatten wir heute zu überqueren. Der mächtige Dhaulagiri, mit seinen 8.167 Metern Höhe, war unser ständiger Begleiter. Er war so gut wie immer vor uns zu sehen und zeigte uns den weiteren Weg.
Mittagspause in Larjung
Um ca. 13:00 Uhr kamen wir in "Larjung" an, einem kleinen Dorf am Fuße des Dhaulagiri. Bis hierhin hatten wir keine Pause gemacht, dementsprechend hungrig waren wir alle.
Haris Frau stieß auch zu uns und wir freuten uns sehr, sie kennenzulernen. Haris Tante wurde vor einem Tag in Marpha bestattet, daher war seine Frau hier in der Gegend.
Bis das Essen fertig war, verging einige Zeit. Ich ging runter in die Küche und half der Köchin ein bisschen bei der Arbeit. Haris Frau tat das auch. Es war echt nett, mit den beiden Frauen in der Küche zu stehen und Gemüse zu schnippeln. Alles wurde aus frischen Zutaten hergestellt, da dauern neun Essen einfach seine Zeit.
Sonne tanken
Ich fand es nicht schlimm, das es so lange mit dem Essen gedauert hat. Wir hatten ja immerhin einen super Ausblick auf den siebthöchsten Berg der Welt. Wir saßen auf der Dachterrasse des Restaurants und genossen die wärmende Sonne. Das Klima änderte sich von Schritt zu Schritt spürbar. Es wurde deutlich wärmer, was uns allen sehr gut tat.
Über uns kreisten einige Adler. Wir versuchten sie zu fotografieren, was gar nicht so einfach war.
Herausforderung
Nach dem Mittagessen ging es weiter Richtung Kalopani. Ein Stück liefen wir durch ein teilweise ausgetrocknetes Flussbett. An einer Stelle floss der Fluss allerdings dann doch noch und wir mussten die Stelle über eine kleine Brücke überqueren.
Die Brücke bestand lediglich aus drei dünnen Baumstämmchen, die über den Fluss lagen. Der Fluss war nicht tief, aber sehr kalt. Keiner wollte hineinfallen und sich die Füße nass machen. Es war gar nicht so leicht über die Brücke zu kommen. Diese schwankte total und man hatte überhaupt keinen guten Stand. Purna, unser Porter lief mit dem schweren Rucksack drüber, als wäre es ein klacks. Er blieb auf der Brücke stehen und half uns allen nach und nach drüber. Einer schaffte es leider nicht und landete ziemlich spektakulär im Wasser. Er nahm es locker, leerte seine Schuhe, wrang seine Socken aus und weiter ging es.
Unterstützung
Wir erreichten die ersten Häuser von Kalopani.
Am Haus unseres jüngsten Porters Manusch, der erst 17 Jahre alt war, kamen wir auch vorbei. Das Haus war sehr klein und ich war erstaunt, als ich erfuhr, dass die Familie zu elft hier wohnt. Die Familie sei wohl sehr arm und unser Guide Hari ermöglichte es Manusch, ein bisschen Geld als Porter zu verdienen. Ich hatte das Gefühl, das Hari die Menschen in seinem Umfeld durch seine Tätigkeit als Guide unterstützt. Das fand ich sehr schön.
Ankunft im Annapurna Guest House
Um 15:45 Uhr kamen wir im "Dorfkern" von Kalopani an.
Wir übernachteten heute im "Annapurna Guest House". Die Anlage glich einem Hotel und keiner Lodge, in denen wir bisher untergebracht waren. Es gab ein schönes Bad, mit einer heißen Dusche und einer ordentlichen Toilette. Das Zimmer war geräumig, mit einem richtigen Bett inklusive Bettwäsche. Hari kannte wohl auch wieder den Besitzer des Hotels. Leider warf es wieder einige Unstimmigkeiten in unserer Gruppe auf, weil die Unterkunft nicht traditionell genug war. Ich hielt mich raus und freute mich insgeheim auf meine heiße Dusche ;-)
Zur Abwechslung mal ein bisschen Luxus schadet ja nicht (zumindest nicht mir, hihi).
Haus mit Aussicht
Wir liefen mit Hari noch ein bisschen im Dorf umher. Er zeigte uns sein Haus, das am anderen Ende des Dorfes lag.
Das Haus war total nett. Hinter dem Haus befindet sich ein kleiner Gemüsegarten. Die Aussicht ist natürlich unbezahlbar. Wer kann schon behaupten von seinem Haus aus vier Gipfel über 7.000 Meter zu sehen - den Dhaulagiri, Nilgiri, Annapurna 1 und den Tilicho Peak.
Haris Frau kam gerade auch mit dem 14-jährigen Sohn nach Hause. Der 9-jähriger Sohn war leider nicht zu Hause. Wir wurden am nächsten Tag zur Hausbesichtigung eingeladen, ich war schon sehr gespannt.
Den Bauch voll schlagen
Die Sonne ging langsam unter und es wurde gleich viel kälter. Da tat die heiße Dusche im Annapurna Guest House wirklich sehr, sehr gut.
Ich gönnte mir zum Abendessen ein Chicken Steak mit Pommes und Gemüse, einen Chocolate Brownie und einen Apfel Lassie - mhhhhhh war das lecker.
Nach so vielen Kilometern, die wir bisher zurückgelegt hatten, konnte ich das wirklich bedenkenlos essen ;-)
Trekkingverlauf:
Von Marpha nach Kalopani
Strecke: ca. 17,8 km
Aufstieg: ca. 807 m
Abstieg: ca. 987 m
max. Höhe: 2.712 m
min. Höhe: 2.515 m
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