Nepal - Campingplatz Himalika

Relaxen - Raften - lecker Essen

Nach unserem 15-tägigen Trekking-Abenteuer relaxten wir noch ein wenig am Campingplatz "Himalika". Dieser befindet sich zwischen Kathmandu und der Stadt Pokhara, direkt am Trishuli Fluss.

 

Neben hervorragendem Essen, einer traumhaften Anlage unter Palmen und Bambus, ist der Campingplatz auf Wildwasser-Rafting spezialisiert. Aber auch andere Aktivitäten wie beispielweise Trekkings organisiert Chef Bidur gerne.

Der Campingplatz - Wohlfühlatmosphäre pur

Der Campingplatz Himalika wird von Bidur und Olga geführt, einem sympathischen Nepali mit seiner liebenswerten, russischen Frau. Die beiden haben zwei gemeinsame Kinder, namens Himal und Malika. So kam der Name des Campingplatzes "Himalika" auch zustande. Bidur und Olga sind alte Freunde von Guido, unserem Organisator der Nepal-Reise. Er kommt fast jedes Jahr hier her und hilft immer wieder gerne an der ein oder anderen Stelle mit. So hatte er zum Beispiel vor ein paar Jahren den Pizza-Ofen gebaut.

 

Zelte muss man hier keine selber aufbauen, alles steht schon fertig und lädt zum chillen ein. In den fest aufgestellten Zelten befinden sich richtige Betten mit Matratzen. Ein Safe, ein kleines Regal, Liegestühle und eine Wäscheleine sind in jedem Zelt vorhanden. Die sanitären Anlagen befinden sich im Haupthaus. Alles ist total sauber und wir fühlten uns sofort wohl.

In dem wunderschön angelegten Garten befinden sich immer wieder Hängematten an den Bäumen - Entspannung pur. Im Cafe kann man tagsüber leckere Shakes, Heiß- und Kaltgetränke, Kuchen und kleine Snacks kaufen. Mittags und Abends zaubert Olga einen wahren Gaumenschmaus. Ich habe selten so leckeres Essen gegessen. Olga legt sehr viel Wert auf biologisch hochwertige und gesunde Nahrungsmittel. Nahezu alles wird selbst angebaut und hergestellt. Meine Kilos, die ich beim Trekking verloren hatte, hatte ich hier nach ein paar Tagen wieder auf den Rippen - und noch mehr ;-) 

Wildwasserrafting - Adrenalin pur

Bidur, der Campingplatzbesitzer, hat bereits seit vielen Jahren eine eigene Raftingagentur namens White Water Nepal. Von Tagestrips bis zu Mehrtagestouren mit dem Raft oder dem Kajak ist alles dabei. Auch Canyoning-Touren sind möglich. Bidur spricht super englisch. Es ist also kein Problem sich zu verständigen und von Deutschland aus alles zu buchen.

 

Der Trisuli-Fluss ist super für Anfänger geeignet. Wilde Stromschnellen wechseln sich mit ruhigen Passagen ab.

Erst mal wurden wir mit Neoprenanzügen, Helmen und Schwimmwesten ausgestattet. Ich fühlte mich wie eine Presswurst ;-) Trotz den warmen Außentemperaturen war der Fluss sehr kalt. Da zwängte ich mich dann doch gerne in den engen Neoprenanzug.

Unser Rafting-Guide Maila wies uns ein. Die Einstiegsstelle war genau am Campingplatz. Nach ein paar kurzen Paddeltrockenübungen saßen wir auch schon im Raft. Dort folgten dann auch nochmals verschiedenen Übungen - wie sitzt man richtig, was macht man wenn man raus fällt, was wenn man unter dem Raft eingeklemmt wird (meine Horrorvorstellung).

Und dann ging es los...

Es war total cool und hat mega viel Spaß gemacht. An manchen Stellen durften wir uns im Wasser treiben lassen und von einem 7 Meter hohen Felsen ins Wasser springen. Wirklich absolut empfehlenswert, eine solche Raftingtour in Nepal zu unternehmen. Sicherheitstechnisch ist hier bei "White Water Nepal" alles up-to-date. Die Guides sind super ausgebildet und verstehen ihr Handwerk wirklich perfekt.

Hier geht`s zum Rafting Video:

Damit ihr nicht permanent meine Schreie ertragen müsst, läuft auch ein bisschen Musik während des Videos ;-)

Kajak Crashkurs - ich brauch noch mehr Übung

Einen kleinen Crashkurs bekamen Micha und ich im Kajak fahren (auch über White Water Nepal). Das paddeln funktionierte schon ganz gut. Als nächstes sollten wir die Eskimorolle üben. Dafür sollten wir als erstes ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt über Kopf im Wasser zu hängen. Dazu erklärte uns der Kajak-Guide, das wir den Oberkörper im Kajak nach vorne neigen und die Arme seitlich an das Kajak drücken sollen, so als ob wir das Boot umarmen würden. Das klappte ganz gut. Vor dem was danach kam, hatte ich ziemlich viel Angst.

 

Wir sollten uns bewusst umkippen lassen, sodass wir kopfüber aus dem Kajak im Wasser hängen. Im Kajak selbst sitzt man ziemlich eingequetscht und ein ??? . Man musste also unter Wasser (wohlgemerkt auf dem Kopf) sich aus diesem engen Ding befreien. Ich hatte totale Panik, das ich nicht rechtzeitig herauskommen und ertrinken würde. Wie so oft war meine Angst umsonst - ich schaffte es bevor ich Luft holen musste. Auf den Bildern erkennt ihr gut, wie ich mich gefühlt habe ;-)

 

Die Eskimorolle funktionierte dann allerdings doch nicht. Dafür war die Übungszeit einfach zu kurz.

Tihar - ein wunderschönes Fest

Das Tihar Fest wird zu Ehren der Göttin Laxmi fünf Tage lang gefeiert. Am ersten Tag werden Krähen verehrt (Todesboten), dann Hunde (Wächter der Unterwelt) und dann Kühe (Inkarnation von Laxmi). Am vierten Tag ist nach dem newarischen Kalender Neujahr. Am fünften Tag ehren die Schwestern ihre Brüder. Man malt sich gegenseitig die Tika (Segenszeichen) auf die Stirne. Dieser Tag nennt sich "Bai-Tika" (Bruder-Tika).

 

Ich möchte euch kurz die Legende zum Bai Tika Fest erzählen, da ich es eine sehr schöne Geschichte finde:

Brüderchen und Schwesterchen lebten im Wald, da kam ein böser Dämon und wollte das Brüderchen stehlen. Die Schwester sagte zum Dämon, dass sie ihren Bruder erst noch gebührend verabschieden möchte. Der Dämon willigte ein. Das Schwesterchen stelle eine Blume und eine Schale mit Wasser auf. Sie sagte zum Dämon: "Wenn die Blume verwelkt ist und das Wasser verdampft, dann kannst du mein Brüderchen mitnehmen." Aber die Blume welkte nicht und das Wasser, welches in Wirklichkeit Öl war, verdampfte auch nicht. Dem Dämon war es mit der Warterei zu doof und er ging fort. Zu Ehren dieses Tages wird die Bai-Tika gefeiert. Die Blume war übrigens eine Tagetes, aus der bis heute Willkommensblumenketten in Nepal gemacht werden, da sich die Blumen so lange halten.

 

Es war wunderschön mit anzuschauen, wie Malika und Himal, die beiden Kinder der Campingplatzbesitzer, das Ritual zelebrierten. Auf der Wiese wurde eine Strohmatte ausgelegt, auf der beide saßen. Vor ihnen lag ein großes Blatt von einer Bananenpalme. Auf diesem wurde Obst, Blumen, eine Statue und Räucherstäbchen dekoriert. In einem Kreis wurden um die beiden Kinder Kerzen aufgestellt. Das Mädchen Malika nahm die Räucherstäbchen in die Hand und lief mehrmals um den Bruder herum. Dann setzte sie sich zu ihm und malte ihm mit unterschiedlichen Farben die Tika auf die Stirne. Damit Himal auch was zum malen hatte, durfte er anschließend seinem Schwesterchen die Tika anbringen. Anschließend machten sich beide noch ein Geschenk. Total süß die beiden :-)

 

Das Malen mit den Tika-Farben hatte es Himal angetan. So bekamen wir alle noch eine Tika verpasst. Naja, meine war mit Abstand am größten und außergewöhnlichsten ;-)

Blöd war nur, dass die rote Farbe drei Tage lang nicht mehr von meinem Gesicht ging. Zum Glück verbrachten wir noch drei Tage auf dem Campingplatz, bevor wir wieder zurück nach Kathmandu fuhren. 

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