Berner/ Walliser Alpen - Luxus auf der Anenhütte

Entdecke das UNESCO-Weltnaturerbe Lötschental

Alpenglühen im Lötschental
Alpenglühen im Lötschental

Wer eine außergewöhnliche und ursprüngliche Naturlandschaft erleben möchte, ist hier genau richtig.

 

Das Lötschental, welches eingebettet zwischen den Berner und Walliser Alpen liegt, ist nicht umsonst UNESCO-Weltnaturerbe. Das Tal ist von mehr als zwanzig Bergen umgeben, die über 3.000 Meter hoch sind. Mächtige Moränen und glattgeschliffene Felsen erinnern an die gewaltigen Gletschermassen, die hier während der Eiszeit vorhanden waren. Zum Glück sind nicht alle Gletscher abgeschmolzen. Den beeindruckenden Langgletscher kann man heute noch bestaunen, auch ohne Hochtourenausrüstung, direkt vom Wanderweg aus.

Gemütlicher Aufstieg zur Anenhütte

Eine wahnsinnstolle Lage hat die Anenhütte
Eine wahnsinnstolle Lage hat die Anenhütte

Wir planten an diesem Wochenende eigentlich eine Hochtour von der Hollandiahütte aus. Der Aufstieg zu dieser hätte ca. 8 Stunden gedauert. Nach der ziemlich langen Autofahrt, wollten wir nicht noch ewig laufen. Daher entschieden wir uns lediglich zur Anenhütte zu laufen und auf dieser zu nächtigen. Der Rest unserer Hochtouren-Mannschaft reiste erst einen Tag später an. Wir konnten es also gemütlich angehen lassen.

 

In Blatten startete unser Aufstieg zur Anenhütte. Wir hatten einen super Tag erwischt. Fast schon zu heiß war es und mir rann in Windeseile der Schweiß von der Stirn.

Die Landschaft ist einfach WOW

Immer am Gletscherfluss Lonza entlang
Immer am Gletscherfluss Lonza entlang

Der Weg und die Landschaft sind atemberaubend schön. Noch nie habe ich eine solche Abwechslung in der Landschaft gesehen.

 

Anfangs liefen wir immer am Gletscherbach entlang. Das Farbenspiel der Natur war ein Traum - sattgrüne Nadelbäume und Wiesenflächen, pinkfarbene Blüten, ein strahlend blauer Himmel, schneebedeckte weiße Berge, rotes glattgeschliffenes Gestein.

 

Wer das hier damals erschaffen hatte, musste einen guten Tag gehabt haben ;-)

Das ewige Eis

Am Gletschertor fließt die Lonza aus dem Langgletscher heraus
Am Gletschertor fließt die Lonza aus dem Langgletscher heraus

Der Weg auf dem wir liefen, ist als Lehrpfad angelegt. In 23 Stationen, die mit Hinweisschildern markiert sind, wird das Thema Klima und Gletscherlanschaft anschaulich erklärt. Auf den Schilder sind QR-Codes angebracht, anhand dieser auf dem Smartphone die verschiedenen Stationen erklärt werden. Wem Papier lieber ist, der kann sich auch im Vorfeld den Flyer am Startpunkt abholen.

 

 Der Weg ist (mit oder ohne Übernachtung in der Anenhütte) auch als Rundtour zu laufen. Näheres zum Weg findet ihr auf der Seite vom Lötschental oder in Alpenvereinaktiv.com. Für Jung und Alt ist die Tour sehr interessant und lehrreich. Nicht oft hat man die Möglichkeit direkt an einen Gletscher heran zu kommen, wenn man kein Skifahrer oder Hochtourengänger ist. Auf dem Gletschererlebnisweg ist es möglich und total beeindruckend.

 

Die Anenhütte

Die Anenhütte ist in Sicht
Die Anenhütte ist in Sicht

Die Anenhütte ist eine private Hütte und schon recht exklusiv. Mit ca. 70 Schweizer Franken pro Übernachtung in einem Mehrbettzimmer, ist das die bisher teuerste Hütte in der ich je genächtigt habe. Aber ich muss schon sagen, die Hütte ist echt toll.

 

Schon der Baustil beeindruckt. Die Außenfassade besteht aus einzelnen Stahlbetonplatten, die alle eine individuelle Maserung haben. So fällt die Hütte vom Tal so gut wie gar nicht auf, da sie den umliegenden Felsen gleicht. Im Inneren ist fast alles aus Holz. Ich habe noch den angenehmen Duft des Holzes in der Nase, den ich so sehr liebe.

Luxus in den Bergen

Eine tolle Innenarchitektur in der Anenhütte
Eine tolle Innenarchitektur in der Anenhütte

Einen Hüttenschlafsack brauch man auf dieser Hütte nicht, es gibt frische Bettwäsche. Im Preis inbegriffen ist eine Duschmarke pro Tag, was ein echter Luxus ist. Und wer es ganz dekadent mag, der bucht die Wellness-Suite, mit einem privaten Whirlpool im Zimmer.

 

Ansonsten wird hier allerhand geboten. Vom Klettersteigen, Kinderbergsteigen, Gletscherwandern und Strahlen findet hier sicherlich jeder das passende. Strahlen ist übrigens eine Tätigkeit, bei der man Kristalle- und Mineralien sucht.

 

Neugierig geworden? Hier geht`s zur Anenhütte.

 

Die Berge brennen

Alpenglühen vom feinsten
Alpenglühen vom feinsten

Auf der Homepage der Hütte stand, dass man etwas abseits in der Abenddämmerung gute Chancen hat, Steinböcke zu sehen. Nach dem leckeren 4-Gang Abendessen, gingen wir also nochmals raus.

 

Ein wahnsinniges Abendrot strahlte uns entgegen. Diese Momente in den Bergen liebe ich einfach über alles. Wir genossen kurz das Farbenspiel am Himmel, bevor wir dann mit vollen Mägen den Berg hinauf liefen.

Drei kleine Schafe

Die Drei sehen eigentlich ganz harmlos aus
Die Drei sehen eigentlich ganz harmlos aus

Nach einer Weile kamen uns drei einzelne Schafe entgegen. Nichts ahnend, was uns bald erwarten würde, liefen wir weiter. Joe und Marcel liefen etwas hinter mir. Ich kam an eine Senke und erkannte im schummrigen Licht hunderte von Schafe, die sich hier wohl zum schlafen versammelt hatten. Ehrlich gesagt dachte ich mir überhaupt nichts, als ich um die liegenden Schafe herum lief. Manche standen auf und liefen weg, andere blieben aber auch liegen und schauten mich verschlafen an.

 

Ich wartete auf die anderen beiden und als wir dann zu Dritt rumstanden und nach den Steinböcken Aussicht hielten, passierte etwas, das ich nicht für möglich hielt...

Hilfe!!!

Hier hielt ich schon ziemlich wackelig die Kamera. Die ganze Herde passte aber nicht auf das Foto
Hier hielt ich schon ziemlich wackelig die Kamera. Die ganze Herde passte aber nicht auf das Foto

Die Schafe fingen zu blöken an, aber wie!!! Man hörte förmlich den aggressiven und wütenden Ton in ihren Rufen. Es war eine Lautstärke, wie ich sie noch nie von Schafen gehört hatte. Von überall her kamen die Schafe auf einmal angerannt - sie rotteten sich zusammen. Um was zu tun? Um uns anzugreifen? So kam es mir zumindest vor.

 

Ich sagte zu meinen beiden Jungs, dass ich Angst hätte und wurde etwas lächerlich angeschaut. Die Schafe standen nun wie eine Art Mauer einige Meter von uns entfernt. Es waren unglaublich viele. Sie schrien was das Zeug hielt. Als sie dann gesammelt uns entgegenrannten, kam es dann auch Joe und Marcel komisch vor. Ich sagte: "Los, wir müssen weg rennen, die zertrampeln uns sonst!!!" Und da war ich auch schon panisch und hysterisch am wegrennen und die Jungs mir nach.

 

Gemeinsam sind wir stark

Es ging bergab, über Steinblöcke und Wiesenflächen. Ich erkannte nicht mehr wirklich wo ich hintrat, da es schon recht dunkel war. Zeit um die Stirnlampe anzumachen, hatten wir nicht mehr. Wir rannten im wahrsten Sinne des Wortes um unser Leben. Echt krass, ich hätte nie gedacht, dass Schafe mir eine solche Angst einjagen. Aber daran sieht man mal wieder, was Gemeinschaft und Zusammenhalt bewirken können. Ein einzelnes Schafe hätte das niemals geschafft.

 

Die Schafe fühlten sich irgendwie bedroht von uns und verteidigten sich einfach nur. Wäre ich dort alleine gewesen, wäre es vermutlich gar nicht so weit gekommen. Aber zu Dritt wirkten wir irgendwie gefährlich. Naja, jetzt bin ich auf jeden Fall schlauer und werde mich so schnell keinen Schafen mehr in der Dunkelheit nähern ;-)

 

**Tourdaten von Blatten zur Anenhütte**

Schwierigkeit: mittel

Dauer: ca. 4 Stunden

Kilometer: 9 km 

Aufstieg: 822 m

GPX-Track: siehe unten

Fazit:

Der Gletschererlebnisweg lohnt sich total. Ich bin mir sicher, ihr werdet beeindruckt sein von der atemberaubenden Landschaft des UNESO-Weltnaturerbes. Auch mit Kindern, die trittsicher sind und eine gute Kondition haben, ist der Weg super zu gehen. Das Strahlen hat es mir auch total angetan. Ich hatte damals so viele Bergkristalle gefunden, das mein Rucksack mindestens 7 Kilo schwerer war.

Das Lötschental bieten unwahrscheinlich viele Möglichkeiten um aktiv zu werden. Hier könnt ihr Euch über alle Aktivitäten informieren.

Den GPX-Track der Tour findest du hier:

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