Die Alb hat allerhand zu bieten
Die Schwäbische Alb zählt zu den Mittelgebirgen in Süddeutschland und hat wirklich sehr viel zu bieten. Neben tollen Wanderwegen auf kleinen Pfaden, vorbei an Wasserfällen, durch Wälder und vorbei an wunderschönen Aussichtspunkten, kann man hier auch super klettern.
Mit 12 Klettergebieten gibt es auf der Schwäbische Alb mehr als 70 Kletterfelsen. Da die Schwäbische Alb zu den größten zusammenhängenden Karstgebieten in Deutschland zählt, besteht der Fels aus Kalkgestein. Mir persönlich liegt dieses Gestein zum klettern sehr gut. Durch die Verkarstung haben sich schöne Strukturen im Fels gebildet. Typisch sind kantige Griffe und Löcher im Gestein, an denen man sich gut festhalten kann und Tritt findet. Vorausgesetzt natürlich, der Fels wird nicht von Massen beklettert. Sonst kann der Kalk schnell speckig und rutschig werden. Das macht den Kletterern in der Regel weniger Freude.
Wir suchten uns den Wiesfels auf der Uracher Alb zum klettern aus.
Vorbereitung
Es empfiehlt sich einen Kletterführer anzuschaffen, um die Schwierigkeit der Route und die Topographie vorher zu kennen. Außerdem sind dort auch die Zustiege zu den Felsen beschrieben. Hier kann ich euch die Kletterführer von Panico empfehlen. Wir hatten den Kletterführer Uracher Alb mit dabei.
Die DAV Felsinfo ist ebenfalls sehr hilfreich. Dort könnt ihr zum Beispiel Infos zum Gestein, der Felshöhe, der Absicherung, dem Routencharakter und möglicher Kletterregeln erfahren. Hier gehts zur DAV Felsinfo des Wiesfels.
Los geht`s
Joe, Micha und ich trafen uns am Sonntag Morgen. Nach einem kurzen Schnick-Schnack-Schnuck Spiel stand fest, dass Micha fahren musste. Wir haben es zum Glück nicht weit auf die Alb - nach ca. einer Stunde Fahrt, kamen wir in St. Johann an. Es empfiehlt sich, am Wanderparkplatz "Hohe Warte" zu parken.
Mit Seil, Gurt, Karabinern, Grillsachen, Wasser und Süßigkeiten bepackt, ging es in den Wald, Richtung "Grüner Fels" und "Rossfels".
Nach ca. 15 Minuten erreichten wir eine Grillstelle. "Wir sind da", sagte Joe, der schon einmal hier war. Cooler Platz, dachte ich mir und freute mich schon auf die Rote Wurst, die wir später grillen würden.
Überblick verschaffen
Wir liefen unten am Fels entlang und schauten uns erst mal alles genau an. Bisher waren keine anderen Kletterer da, was echt selten ist. Im Kletterführer stand schon, dass der Fels stark frequentiert ist - wir hatten wohl echt Glück.
Morgens liegt der Fels noch im Schatten, was das klettern im Sommer recht angenehm macht. Wobei es mir sogar kalt war - war ja klar, Frostbeule Myri...
Schwierigkeit steigern
Wir fingen mit leichten Routen an und gingen von der Schwierigkeit dann weiter nach oben. Der Fels hat hier von
Schwierigkeit 3 bis 8+ alles zu bieten.
Es dauerte kurz, bis ich mich an den Fels gewöhnt hatte. Das ist bei mir bei Neuen Sachen immer so - ich brauch einfach ein bisschen, bis das Vertrauen da ist und ich in Fahrt bin ;-)
Raubtierfütterung
Joe hatte allerhand Süßigkeiten eingepackt und versorgte mich bestens damit :-P
Ach, da bin ich glücklich - Natur, Sport, Freunde und Süßigkeiten. Was will man mehr ;-)
Mittagessen
Um die Mittagszeit knurrte dann der Magen trotzdem und wir liefen hoch zum Grillplatz. Ein Vater mit seinen zwei Kindern war bereits da und versuchte ein Feuer in Gang zu bringen. Wir halfen ihm etwas und kurze Zeit später brannte es auch schon.
Wir spießten unsere Würstle auf und grillten sie am Feuer. Mittlerweile war es in der Sonne echt heiß. Die Hitze des Feuers gab den Rest dazu - Schweißperlen rannen mir von der Stirn. Aber Rote Würstle schmecken einfach am besten, wenn man sie am Stock über der Glut grillt, finde ich.
Siesta
Nach dem leckeren Mittagessen mussten wir erst mal Siesta halten. Wir legten uns auf die Bänke und kurze Zeit später pennten wir tatsächlich ein. Mit einem leichten Sonnenbrand wachten wir dann eine Stunde später wieder auf - ups...
Weiter ging`s mit klettern. Dieses mal starteten wir von oben.
Wir starten von oben
Wir liefen auf den Felskopf und kundschafteten aus, ob man manche Routen auch von oben einhängen konnte. Tatsächlich fanden wir welche. Nur waren wir uns unsicher, um welche Route es sich dabei handelt. Die Kletterführer beschreiben den Fels immer aus der direkten Draufsicht von unten. Von hier oben konnte man so gut wie nichts erkennen.
Naja, wir schauen einfach mal, ob es zufällig passt. Wir hingen das Seil ein und seilten uns von oben erst mal ab. Schadet ja nicht, wenn man das Abseilen auch ab und zu mal wieder übt.
Plagegeister
Unten angekommen, erwarteten uns übelst nervige Wanzen. Das war eine richtige Plage. Ständig landeten diese Dinger auf einem. Beim Sichern kann man aber schlecht ständig an sich rumfummeln und die Dinger von sich schnipsen.
Mittlerweile waren auch andere Kletterer am Fels. Das störte aber überhaupt nicht, denn wirklich viele waren es immer noch nicht.
Die Sonne brannte jetzt auch und mir war viel zu heiß. Ja, ja, erst ist es mir zu kalt und dann zu heiß - der kann man es aber auch echt nicht recht machen, denkt ihr sicherlich. Was Temperaturen angeht, ist das leider echt so. Ich glaube ich habe eine Temperaturspanne von 25-27 Grad, bei der ich mich wohl fühle ;-)
Sportlich und gechillt
Irgendwann am frühen Abend war dann genug mit klettern. Ich hatte das Gefühl langsam einen Hitzestich zu bekommen und hatte auch keine Lust mehr.
Auf etwas hatte ich aber Lust - ein Eis :-)
Also fuhren wir noch nach Bad Urach rein und aßen einen Eisbecher. Das lohnt sich auf jeden Fall. In Bad Urach ist man schnell und die historische Altstadt ist echt nett.
Alles in Allem ein sehr schöner Tag - sportlich und gechillt zugleich.
Allgemeine Infos:
Parken: bei St. Johann auf der Schwäbischen Alb, Am Gestütshof links abbiegen auf den Wanderparkplatz "Hohe Warte"
Zustieg: ca. 20 Minuten, Richtung "Grüner Fels" und "Rossfels", links abbiegen auf einen Pfad bis zur Grillstelle
Felshöhe: 10 - 20 Meter
Gestein: Kalk
Schwierigkeit: 3 bis 8+
Sonstiges: Feuerstelle vorhanden, kinderfreundlich da es auch einfache Routen gibt, für Anfänger geeignet, in der Regel stark frequentiert
Fotos: Puls der Freiheit und Sonnige Höhen
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Joe (Montag, 12 Juni 2017 22:08)
Hey Myri,
schön beschrieben. Die Alb ist einfach geil. Felsen, klettern, Höhlen, Wandern, MTB, Natur... Oifach super vielseitig und so nah. Nach Albklettern, hab i allweil kaum noch Lust auf Homebaseklettern im speckigen Muschelkalk ums Eck in Hessga.
War ein schöner Tag mit euch!
LG Joe
Vahid (Dienstag, 13 August 2024 19:48)
Hi,
Darf ich nächstes Mal mit klettern?
Ich bin Liebhaber kletternd und wohne in Reutlingen.
LG
Vahid