Ein Auf und Ab auf dem Mieminger Plateau
Auf gut griffigem Fels geht es über zahlreiche Erhebungen und Scharten bis zur 2.209 Meter hohen Wankspitze. Nicht nur der Klettersteig an sich ist ein Genuss, sondern auch die Einkehrmöglichkeiten beim Abstieg und das traumhafte Fleckchen Wiese auf dem Gipfel.
Zahlen, Daten, Fakten:
Schwierigkeit B/C, Variante C
Dauer gesamt: 5,5 Stunden
Dauer klettern: 1 Stunde
Dauer Zustieg: 2,5 Stunden
Dauer Abstieg: 2 Stunden
Höhenmeter: 1.150m
Keine Zeit - es geht weiter
Am Parkplatz des Gasthof Arzkasten packten wir unsere Ausrüstung zusammen und starteten zügig Richtung Wankspitze. So wirklich Berge sahen wir anfangs nicht. Statt dessen liefen wir durch einen schattigen Wald bis zum Lehnberghaus. Die kühlen Getränke und die wunderschöne Terrasse zogen einige Herren aus unserer Gruppe magisch an. "Wir haben jetzt keine Zeit, vielleicht auf dem Rückweg", meinte unser Guide.
Recht hatte er - durch die relativ lange Anreise und das Einchecken in der Pension hatten wir schon einiges an Zeit verloren. Noch dazu sind die Tage im Herbst deutlich kürzer.
Der Blick lichtet sich
Es ging also flott weiter bergauf. Plötzlich lichtete sich der Wald und imposant ragten die weiß-strahlenden Berge vor uns empor. Das war wirklich ein wunderschöner Anblick, mit dem irgendwie keiner so richtig gerechnet hatte. Jeder zückte seine Kamera und schoss erstmal unzählige Bilder. Ich weiß nicht, ob das Gestein hier immer so leuchtet oder ob wir einfach nur einen extrem guten Sonnenscheintag erwischt hatten. Egal, wir hatten extrem Lust auf das Klettersteigen in diesen zerklüfteten Kalkalpen.
Es ging nochmals steil über die Geröllflanke nach oben und nach ca. 2,5 Stunden erreichten wir den Einstieg des Klettersteigs.
Klick, klick - es geht endlich los
Genüsslich aßen wir noch kurz ein paar Riegel, umgeben von diesem atemberaubenden 360 Grad Bergpanorama. Das war eine gute Entscheidung, da wir der Gruppe vor uns noch einen ordentlichen Vorsprung gaben und wir den Steig nachher komplett für uns allein hatten.
Gleich zu Beginn kommt eigentlich die schwierigste Stelle, die aber auch nur C ist. Durch das kantige und schroffe Gestein finden sich überall zahlreiche Tritte und Griffe und das Klettern macht absolut Freude. Genau der richtige Klettersteig für unser Wochenende zum wieder rein kommen, dachte ich mir. Wir hatten unheimlich viel Spaß beim Erklimmen der zahlreichen Felstürmchen. Dadurch ging es abwechslungsreich runter und wieder rauf. Das einzige wo man ab und zu aufpassen muss, ist die Steinschlaggefahr. Vor allem in den Rinnen kann einem dies schnell zum Verhängnis werden.
Bänkchen mit Aussicht
Nachdem wir fast eine Stunde im Steig unterwegs waren und dem Ende immer näher kamen, mussten wir uns zwischen der "Normalen" und der "Kletterclub-Variante" entscheiden. Wir nahmen die schwierigere C-Variante des Kletterclubs, die auf ein wunderschönes Aussichtsbänkle führt. Hach, war das eine herrliche Aussicht auf den Gipfel der Wankspitze und die umliegenden Berge. Sogar eine Halterung für Getränke gab es hier an dieser Bank. Da hat wohl bestimmt schon der ein oder andere den Sonnenuntergang genossen.
Fast geschafft, nur nochmals in der Schwierigkeit C abklettern, einen weiteren Aufschwung meistern und dann standen wir auf dem Gipfel.
Gipfelglück auf der Wankspitze
"Wow, was für ein traumhaft schöner Gipfel", sagte ich voller Begeisterung. Ein kleines Plateau bildet den Gipfel der Wankspitze. Fast ein bisschen unnatürlich wirkte die saftig grüne Wiese rund um das Gipfelkreuz. Auf der einen Seite fiel die Wiese steil ab und auf der anderen konnte man meinen, einer hätte das Plateau einfach abgesägt. Ein wirklich ganz besonderer Ort, den wir mit anderen Wanderern teilten. Allerdings musste man aufpassen, wohin man sich legte. Nicht nur uns, sondern auch den Ziegen und Schafen schien es hier zu gefallen, zumindest lagen ihre Hinterlassenschaften überall rum.
Wir fanden ein freies Fleckchen und genossen die letzten, wärmenden Sonnenstrahlen und die zauberhafte Aussicht auf das Inntal.
Wie war's? Mein Fazit
Fast schon im Sprint ging es auf einem unschwierigen Pfad bergab. Laut Führer waren 2 Stunden für den Abstieg angesetzt, wir schafften es definitiv schneller. Vermutlich motivierte uns alle doch das Lehnberghaus, bei dem wir noch schnell einkehrten, bevor wir vollends abstiegen.
Fazit:
Ein absoluter Genuss-Klettersteig in einer traumhaft schönen Landschaft. Durch die Türmchen die man in einem Auf und Ab erklimmt, sehr abwechslungsreich. Mit einer Zeit von insgesamt 5,5 Stunden eine nette, kleine Tagestour, bei der man sich kulinarisch im Lehnberghaus oder beim Gasthof Arzkasten verwöhnen lassen kann.
Hier findet ihr die Topo und die genaue Beschreibung:
https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/wank-klettersteig-wankspitze/
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Wäre das vielleicht auch eine Tour für euch?
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Shankar (Sonntag, 29 Dezember 2019 21:31)
Wonderful location and a fantastic write up. The pictures look amazing. Just added to my bucket list!