Wandertour auf der spektakulären Felszunge im östlichsten Teil Madeiras
Die Wanderung auf der berühmten Landzunge Sao Lourenco solltest du dir nicht entgehen lassen. Wie auch der Rest von Madeira, ist die Ponta de Sao Lourenco vulkanischen Ursprungs. Landschaftlich präsentiert sie sich allerdings komplett anders als die anderen Landesteile Madeiras. Auf dem Karken, rötlich gefärbten Tuff-Gestein, ist nur spärliche Vegetation vorhanden. Die steilen Felswände fallen oft senkrecht hinab ins Meer und bieten fantastische Ausblicke. In der kleinen Palmenoase mittig der Insel, kannst du im Schatten einen Café genießen.
Sogar einen Gipfel, den Morro do Furado kannst du auf dieser Wandertour durchs Naturschutzgebiet erklimmen.
Die Wege sind durchweg super markiert und gut zu gehen. Da die ca. 3 stündige Wanderung recht einfach ist, wirst du hier allerdings auch auf viele weitere Touristen treffen. Ein früher Start ist daher sehr zu empfehlen.
Tourdaten auf einen Blick:
- Strecke: 10 Kilometer
- Höhenmeter: ca. 640m (mit beiden Gipfeln)
- Dauer: ca. 3 Stunden
- Schwierigkeit: leicht bis mittel
- Anforderungen: man läuft überwiegend auf steinigen/sandigen Pfaden, die gut und einfach zu gehen sind. Ab und an gibt es Steintreppen. Wenige ausgesetzte Passagen sind gesichert. Das Stück hinauf zum Morro do Furado ist steil und hat ein paar hohe Trittstufen. Der Gipfel ist aber auch nur optional.
- Wissenswertes: man ist der ganzen Zeit der Sonne ausgesetzt, daher ausreichend zu Trinken mitnehmen. Außerdem bläst oft ein sehr starker Wind. Unterhalb des Morro di Furado befindet sich eine kleine Snackbar (Casa do Sardinha). Bademöglichkeit ist kurz vor der Snackbar gegeben. Es führt ein kleiner Pflasterweg hinab zu einem kleinen Steinstrand. Auf der Tour ist leider ziemlich viel los.
- Startpunkt: Parkplatz über der Baia d'Abra
- Rother Wanderführer Tour Nr. 14
Trotz vielen Besuchern ein Muss auf Madeira
Bereits wenn du mit dem Flugzeug im Landeanflug auf Madeira bist, kannst du die markante Felszunge Ponta de Sao Lourenco von oben bestaunen. Klar, dass diese markante Halbinsel zahlreiche Touristen anzieht. Laut Wanderführer sind hier täglich zwischen 1.000 und 1.500 Besucher unterwegs - das ist schon echt ne große Hausnummer. Ich bin überhaupt kein Freund von Menschenschlangen auf Wanderungen und trotzdem würde ich diese Tour weiter empfehlen.
Die Landschaft ist hier so ganz anders wie im Rest auf Madeira. Schroff und karg präsentiert sich die Landzunge, die sich mit ihrem roten Gestein kontrastreich vom blauen Meer abhebt. Lediglich für eine kurze Zeit im Frühling ist die Halbinseln mit einem grünen Pflanzenflaum überzogen.
Grandiose Aussichten auch in die Tiefe
Lässt man die Menschenmassen mal außen vor, läuft man relativ entspannt auf dem gut ausgebauten Weg in Richtung Morro do Furado, der höchsten Erhebung am Ende der Insel. Andere Wege gibt es nicht, von daher kannst du dich nicht wirklich verlaufen. Auf den steinigen und manchmal sandigen Pfaden überqueren wir die komplette Felszunge. Immer mal wieder ist der Weg mit Steintreppen versetzt, die es ebenfalls sehr gut zu laufen geht.
Das Meer hast du wirklich immer im Blick und an der ein oder anderen Stelle kannst du auch direkt an den steilen Klippen hinab zur Brandung schauen. Laut Wanderführer sind auch Bootstouren möglich, bei denen du die Szenerie vom Wasser aus bewundern kannst.
Dem Klima ausgesetzt
Kurz unterhalb des Gipfels liegt wie eine kleine Oase die Casa do Sardinha. Eingerahmt von ein paar Palmen kannst du dich hier erfrischen und einen kleinen Snack im Schatten zu dir nehmen. Schatten findest du sonst während der kompletten Tour vergeblich. Daher denke bitte unbedingt an genügend Trinken und einen Sonnenschutz.
Auf der Insel bläst fast nonstop ein starker Wind. Die Temperaturen kamen uns daher auch nicht so heiß vor. Später merkten wir allerdings ordentlich, wie unsere Köpfe brummten und Timo hatte einen fetten Sonnenbrand.
Gipfelglück auf 160m - Morro do Furado
Kurz nach der Snackbar geht der steile Anstieg auf den Morro do Furado los. Über steile und teilweise hohe Tritte geht es recht anstrengend bergauf. Der Aufstieg ist fast durchgehend mit einem Seil gesichert.
Gerade hier hat es sich bei uns ordentlich gestaut. Oftmals waren Touristen unterwegs, die sonst vermutlich ihre Zeit nicht mit Wandern verbringen. Sehr unsicher und unfit plagten sie sich die Stufen hinauf. Bergab war es noch um ein vielfaches schlimmer. Das kostet Geduld und überholen bringt hier nichts.
Die höchste Erhebung der Insel ist natürlich optional. Wer nicht bis ganz hoch möchte, dreht einfach wieder um. Allerdings ist die Aussicht von oben doch sehr spektakulär. Die Landzunge zieht sich nach dem Morro do Furado noch weiter hinaus ins Meer, was man von unten nicht sehen kann. Bei gutem Wetter erkennt man in der Ferne sogar die Nachbarinsel Porto Santo.
Früh aufstehen lohnt sich
Nachdem du den Morro do Furado erreicht hast, geht es auf fast dem gleichen Weg wieder zurück zum Parkplatz. An der Casa do Sardinha wieder angekommen, entscheidest du dich nun einfach für das andere Wegstück (in unserem Fall war das der rechte Weg). Nach einigen Metern stößt auch dieser Weg wieder auf den ursprünglichen Hauptweg, auf dem du zurück zum Parkplatz kommst.
Als wir damals gegen Spätnachmittag wieder am Parkplatz ankamen, war dieser komplett überfüllt. Zig Autos parkten am Straßenrand. Es lohnt sich also definitiv, früh auf diese Tour zu starten.
Zum Glück verteilen sich die vielen Touristen auf dem Wanderweg recht gut und nur an wenigen Stellen staute es sich. Außerdem findet man immer wieder etwas abseits des Weges tolle Rastmöglichkeiten, bei denen man dann auch wirklich alleine ist.
Option auf einen 2. Gipfel
Wer noch eine kleine, zusätzliche sportliche Herausforderung mitnehmen mag, der kann noch auf diesen markanten Felsen hochwandern, den du im Hintergrund auf dem Foto siehst. Ein kleiner Trampelpfad führt recht steil auf diesen schroffen Gipfel. Ich war ganz alleine unterwegs - selbst Timo hatte keine Lust mitzukommen. Oben angekommen hast du zur Belohnung ein fantastisches Panorama auf beide Seiten der Landspitze. Du siehst die Wege, auf denen du zuvor gelaufen bist. Die vielen Menschen sehen von hier oben aus wie kleine Ameisen.
Ich war ganz alleine hier oben und konnte die Stille (wobei es ging ein lauter Wind) genießen. Für mich war das ein toller Abschluss, auch wenn der Aufstieg etwas anstrengend war.
Entweder du gehst auf dem gleichen Weg wieder zurück auf den Hauptweg oder du wählst einen anderen Abstiegsweg. Vom Gipfel waren beide Wegspuren gut zu erkennen.
Der Auf- und Abstieg ist durch die kleinen Steinchen relativ rutschig. Gerade beim bergab laufen, solltest du aufpassen.
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