Erlebnisbericht meines Wanderkurses auf der Ludwigsburger Hütte im Pitztal
Immer mehr Menschen zieht es raus in die Natur, insbesondere in die fantastische Bergwelt. Doch welche Tour ist für dein Können überhaupt geeignet? Wie planst du eine solche Tour? Was sind die Gefahren die dir begegnen können? Um die Antworten dieser und weiterer Fragen sollte es in meinem ersten Wanderkurs "Bergwandern - wie geht das richtig?" für den DAV Ludwigsburg gehen.
Anfang Juli war ich gemeinsam mit vier Teilnehmenden auf der wundervoll gelegenen, Ludwigsburger Hütte im Pitztal. Vier Tage hatten wir Zeit, die Inhalte zu verinnerlichen. Neben theoretischen Einheiten kam natürlich auch die Praxis nicht zu kurz. So ging es am ersten Tag auf den Hohen Gemeindekopf. Später übten wir das Thema Orientierung auf einer einsamen Rundtour vorbei an einigen Seen.
Am nächsten Tag stand ein 3.000-er auf der Tagesordnung. Kraxelnd über Blockwerk ging es hinauf zum Nördlichen Lehner Grieskogel.
Die Ausbildung zur Trainerin C Bergwandern setzte den Grundstein
Als ich im Jahr 2022 die Ausbildung zur Trainerin C Bergwandern beim Deutschen Alpenverein (DAV) absolvierte, wollte ich im Folgejahr unbedingt einen Wanderkurs für den DAV anbieten - „Bergwandern – wie geht das richtig?“, so der Kursname.
Kursinhalte sollten neben der eigenständigen Tourenplanung auch Themen wie Selbsteinschätzung, Gefahren am Berg sowie Erste Hilfe sein. Das dann bei meinem ersten Kurs alles ein wenig anders kam als geplant, hätte ich mir nach dem Vorbereitungsgespräch mit Roland, unserem 1. Vorsitzenden des DAV Ludwigsburg eigentlich denken können. „Du musst flexibel sein“, sagte mir Roland, der bereits viele Kurse in seinem DAV-Leben gegeben hatte.
„Von Profis am Berg bis Teilnehmer die noch nie Wandern waren, kannst du alles dabei haben“, hatte er mich damals vorgewarnt.
Gut Vorbereitet auf den Wanderkurs
Angemeldet hatten sich letztlich vier Personen. Eine kleine, feine Gruppe, bei der sich sicherlich super die Inhalte vermitteln lassen würden. Bereits bei unserer gemeinsamen Anreise ins Pitztal war die Stimmung ausgelassen und ich freute mich sehr auf die kommenden 4 Tage. Zugegebenermaßen war ich auch etwas aufgeregt, denn schließlich war dies mein erster Kurs, den ich in dieser Form gab.
Vorbereitet war ich gut. Ich hatte einiges an Scriptmaterial zusammengestellt und auch die geplanten Touren rund um die Ludwigsburger Hütte kannte ich teilweise.
In Zaunhof im Pitztal angekommen, kamen schöne Erinnerungen hoch. Vor ziemlich genau 3 Jahren war ich mit meiner Integrationsgruppe "Wanderglück" schon einmal hier (hier geht's zum Artikel). Das Wetter war damals durchweg regnerisch. Dieses Mal hatten wir mehr Glück. Bei strahlendem Sonnenschein stiegen wir aus dem Auto, cremten uns ordentlich mit Sonnencreme ein, packten unsere Rücksäcke und waren startklar.
Selbst ist die Frau ;-)
Während unsere drei Herren der Schöpfung ihre Rucksäcke gemütlich mit der Materialseilbahn auf die Hütte karren ließen, trugen Freya und ich unser Gepäck selbst. Das sorgte gleich zu Beginn unseres Aufstiegs für herzhaftes Gelächter und neckische Kommentare.
Die heißen Temperaturen Anfang Juli und die
650 Höhenmeter bergauf ließen uns ordentlich schwitzen. Zum Glück waren wir auf dem wunderschönen Waldweg größtenteils im Schatten unterwegs. Immer wieder boten sich uns fantastische Ausblicke ins Pitztal und auf den gegenüberliegenden Kaunergrat.
Bei einem Wanderkurs darf die Tourenplanung natürlich nicht fehlen
Nach knapp 2 Stunden wurden wir herzlich von Hüttenwirtin Anja auf der Ludwigsburger Hütte empfangen. Nach einem überaus leckeren Abendessen stand die Tourenplanung für den nächsten Tag auf dem Programm – digital via App sowie manuell, mit Planzeiger, Karte und Berechnung. Ganz schön aufwändig, die Kilometer, Höhenmeter und Zeit analog zu ermitteln, stellten alle fest. Doch es lohnt sich, diese Technik zu kennen und nicht blind den verschiedenen Informationsquellen im Internet zu vertrauen.
Auch haben wir uns verschiedene Geländeformen auf der Karte angeschaut, die man anhand der Höhenlinien erkennen kann. „Stellt euch das Gelände einmal vor eurem inneren Auge vor“, gab ich der Gruppe die Aufgabe. „Und seid gespannt, ob eure Vorstellung sich morgen mit der Realität deckt“.
Unsere erste Tour geht auf den Hohen Gemeindekopf
Am nächsten Tag ging es mit Steffen, Adrian und Daniel
ca. 900 Höhenmeter hinauf zum Gipfel des Hohen Gemeindekopf. Freya entschied sich den Tag gemütlich im Hüttenumfeld zu verbringen.
Zum Hohen Gemeindekopf führt ein mittelschwerer, gut markierter Bergpfad. Anfangs stiegen wir über satt grüne Almwiesen, die mit pink blühenden Alpenrosen gespickt waren nach oben. Wir kamen zügig voran, sodass wir am Wegesrand auch noch die ein oder andere Pflanze bestimmen konnten.
Die Bergwelt verändert sich mit jedem Schritt
Die Temperaturen stiegen auch heute wieder ziemlich an, was uns einige Schweißperlen kostete. Nach einer kleinen Verschnaufpause auf einer Wiesenfläche, setzten wir zu den letzten Höhenmetern zum Gipfel an.
Unter den Lawinenschutzzäunen hindurch ging es stetig nach oben. Am breiten Gipfelgrat angekommen waren wir beeindruckt von der anderen Seite des Berges. Eine ganz andere Landschaft tat sich vor uns auf und alle staunten. Eingerahmt von weiteren Bergen, befand sich unter uns eine große Wiesenfläche, durchsetzt von mehreren Seen. "Da gehen wir später auch noch hin", freute ich mich bereits.
Eine kleine Felsstufe hatten wir noch zu überklettern und standen dann auf dem 2.773 Meter hohen Gipfel.
Wahnsinnige Aussicht auf dem Hohen Gemeindekopf
Wow, was für ein fantastisches 360-Grad Bergpanorama hatten wir vom Gipfel des Hohen Gemeindekopf. Die Fernsicht war heute einfach perfekt. Sogar den Gletscher der Wildspitze erkannten wir mit bloßen Augen in der Ferne.
Wir teilten uns den Gipfel zusammen mit zwei Frauen, die weiter nach Jerzens abstiegen. Praktisch, denn so konnten wir gegenseitig noch Gipfelfotos knipsen lassen, bevor es weiter ging.
"Lasst uns noch kurz den Regenradar checken", meinte ich zu den drei Jungs. Auf heute Nachmittag war ein Gewitter angesagt und wie uns gesagt wurde, hat man weiter unten in der Senke keinen Handyempfang mehr. "Bei mir sieht es gut aus, die Regenfront zieht haarscharf an uns vorbei", war meine Prognose.
Überschreitung des Hohen Gemeindekopf
Weiter ging es auf der anderen Seite hinab zum Kugletersee. Der Abstieg ist steil und verläuft über teils loses Blockwerk. Außerdem hatte es noch ordentlich Altschnee, was uns das vorankommen ziemlich erschwerte. Nicht selten standen wir knietief im Schnee.
Auch hier war ich vor Jahren schonmal unterwegs - damals mit 11 top motivierten Jugendlichen im Schlepptau. Acht Tage wanderten wir durch die wilde Bergwelt im Pitztal. Schau dir gerne hier die Artikel dazu an.
Unten am See angekommen, begrüßte uns freudig eine etwas aufdringliche Schafherde. Ich wusste gar nicht, das Schafe auf Trekkingstöcke stehen ;-).
Gierig kauten sie auf meinen Stöcken herum und wollten gar nicht mehr davon ablassen.
Vom Kugletersee weiter zum Großsee
Das nächste Teilstück unseres Weges müsste laut unserem DAV-Wegewart Wolfgang, der sich zufällig ebenfalls auf der Ludwigsburger Hütte befand, markiert sein.
"Unser nächstes Ziel ist der Großsee", sagte ich zur Gruppe. "Danach müssen wir unseren Weiterweg vermutlich suchen."
Waren wir bisher, außer den zwei Frauen am Gipfel, alleine unterwegs, begegneten wir hier in der Senke einigen anderen Wanderern. Am Großsee angekommen, änderte sich dies und wir waren wieder komplett alleine unterwegs.
"Wir drehen die Schlaufe nicht mehr und gehen direkt zur Hütte zurück", meinte Steffen, der sich zwecks des Wetters etwas Sorgen machte. Da ich ihn und seinen Sohn bereits von anderen Touren kannte und beide sehr bergerfahren waren, ließ ich sie alleine zurück gehen.
Daniel und ich entschieden die geplante Route vom Vortag weiter zu gehen. "Ich denke das Wetter wird halten", meinte ich noch zu den Beiden, die sich vom Umkehren jedoch nicht abbringen ließen.
Rundtour am Fuße des Hohen Gemeindekopf
Neben dem Großsee gibt es hier in diesem Gebiet noch mehrere kleinere, namenlose Seen. Auf den Wanderkarten ist ein gepunkteter Weg eingezeichnet, der eine Rundtour ergibt und am Ende wieder am Fuße des Hohen Gemeindekopfs heraus kommt. Laut unserem Wegewart Wolfgang ist dieser Weg jedoch nicht mehr markiert und vermutlich auch nicht mehr gut in Schuss. „Wenn ihr Glück habt findet ihr vielleicht noch alte, ausgeblichene Markierungen", gab er uns mit. "Aber wirklich begangen wird er nicht mehr“.
Also die perfekte Übungstour um das Thema Orientierung zu üben, dachte ich mir.
Mit offenen Augen und dem Blick für’s Gelände fanden wir den alten Pfad und waren überaus begeistert von diesem.
Orientierung im weglosen Gelände
Die kleinen Seen boten eine gute Orientierung für uns. Bei genauer Betrachtung konnten wir hin und wieder tatsächlich auch schwache Farbflecken auf manchen Steinen erkennen. "Wie eine Schnitzeljagd für Erwachsene", scherzte ich. Stück für Stück erkundeten wir den alten Bergpfad.
Die Vortags geübten Geländeformen erleichterten uns die Wegfindung. Wussten wir nicht weiter, brachte der Blick in die Karte die nächste Erkenntnis. "Wir müssen hier den Hang queren und unter dem Felsrücken entlang weiter", sagte Daniel. Ich freute mich sehr, dass er gestern so gut aufgepasst und das Wissen verinnerlicht hatte. Jetzt hieß es üben, üben, üben und weiter dran bleiben.
Auch für mich stellt wegloses Gelände immer eine besondere Herausforderung dar. Ich weiß, dass ich im räumlichen Denken und der Orientierung nicht gerade die Beste bin. Trotzdem stelle ich mich immer wieder dieser Herausforderung. Denn nur so kann ich besser und sicherer darin werden. Und wenn ich meine innere Unsicherheit einmal ausblende, macht es mir tatsächlich auch viel Freude und Spaß, meinen Entdeckergeist auszuleben.
Schmuseeinheit in den Bergen
Nach gut 2 Stunden erreichten wir wieder den Kugletersee. Unsere lieben Freude die Schafe konnten es kaum erwarten uns wieder zu sehen. Sie waren richtig verschmust und ließen sich die Köpfe kraulen. Sobald wir weiterlaufen wollten, stellten sie sich uns in den Weg und blökten. Weitermachen hieß das wohl ;-)
Sogar unser Lieblingsschaf Markus W. erkannten wir von der ersten Knuddelrunde am See wieder. Wir nannten ihn so, da auf seiner Ohrmarke dieser Name stand. Bei genauem Hinsehen stellten wir allerdings fest, das alle Schafe so hießen bzw. dem gleichen Besitzer gehörten. Egal, für uns war genau das Markus W. und wir mochten die treue Seele sehr.
Der Himmel zog sich zu und wir sollten weiter. Schweren Herzens trennten wir uns von den Schafen, die uns noch eine Weile dicht auf den Fersen waren.
Rückweg mit einer überraschenden Begegnung
Am Fuße des Hohen Gemeindekopfs legten wir noch eine kurze Riegelpause ein. Zwei Männer mit Schildkappen kamen uns entgegen. "Ich glaub den einen kenn ich", sagte ich zu Daniel. Und tatsächlich - als sie näher kamen erkannte ich Mario, mit dem ich in den gleichen Sportverein gehe. "Das gibt es doch nicht!", lachten wir beide begeistert und freuten uns sehr, uns hier in den Bergen zu begegnen.
Ab hier verlief unser Rückweg identisch mit unserem Hinweg. Über die Schneefelder ging es erneut hinauf zum Großen Gemeindekopf und weiter zur Ludwigsburger Hütte. Der Himmel zog zu und wir rechneten jede Sekunde damit, doch noch in den Regen zu kommen. Doch der Regenradar hatte recht - wir befanden uns genau an der Kante und wurden absolut nicht nass.
Zurück auf der Ludwigsburger Hütte
Auf der Ludwigsburger Hütte angekommen, wartete der Rest unserer Gruppe bereits auf uns. Bei ihnen waren auch Mario und sein Kumpel. Gemeinsam verbrachten wir einen lustigen Hüttenabend mit einem fantastischen Sonnenuntergang.
Unser Wegewart Wolfgang wollte ebenfalls wissen, wie der Weg war, den wir liefen. Ich schwärmte davon und er meinte ernsthaft, ihn eventuell wieder zu reaktivieren. Neue Wege darf man in den Alpen keine mehr anlegen, erklärte er mir. Aber alte Wege, die in Karten noch vorhanden sind, darf man wieder aufrüsten.
Die folgende Nacht war leider weniger erholsam - mal wieder hatte ich das Glück mit einigen Schnarchern das Lager zu teilen. "Morgen werdet ihr voraussichtlich alleine im Lager sein", sagte mir Anja, die Hüttenwirtin als Beruhigung. Puhhh, darauf freute ich mich jetzt schon.
Abschlusstour auf einen 3.000er im Pitztal
Am nächsten Tag stand unsere Abschlusstour auf den
3.032 Meter hohen Nördlichen Lehner Grieskogel an. Im Vergleich zu gestern ist die Schwierigkeitskategorie des Weges nun schwarz (schwierig). So können die Teilnehmenden den Unterschied der Schwierigkeit gleich nachempfinden, so mein Plan.
Freya machte sich mit einer anderen Wandergruppe auf den rot markierten Weg in Richtung Lehnerjoch. Sie fühlte sich noch nicht bereit für einen schwarzen Weg. Sich selbst richtig einzuschätzen und auch mal nein zu sagen, ist so unglaublich wichtig und ich war stolz auf sie und ihre Entscheidung.
Zu viert wanderten wir das erste Stück auf dem St. Leonharder Höhenweg durch ein Wäldchen und später über Almwiesen zum Eschelbach.
Kraxelige Bergpartie
Am Fuße des Grieskogels trennten sich unsere Wege erneut. Steffen und Adrian liefen über die Panoramarunde, aufgrund Knieprobleme zurück zur Hütte. Das war wirklich sehr schade, aber auch hier wieder Hut ab, dass sie dies erkannt und die Reisleine gezogen hatten.
Übrig blieben wieder Daniel und ich - wir freuten uns bereits auf das Gekraxel entlang des Grates nach oben. Über grobes Blockwerk führt der Weg, teilweise recht ausgesetzt steil bergauf. Der Weg wurde von Wolfgang erst frisch markiert und wir waren dankbar, über die großen, leuchtenden Farbkleckse in dieser felsigen und rauen Landschaft. Das erleichterte uns die Wegfindung ungemein.
Eine eher einsame Bergtour im Pitztal
Über den steilen Südwestgrat geht es stetig bergauf. "Die reinste Steinwüste ist das hier", sagte ich leicht verwundert. Ein bisschen war ich schon überrascht, dass der Aufstieg eigentlich die komplette Zeit in diesem riesigen Blockfeld von statten ging. "Wie fühlst du dich?", wollte ich von Daniel wissen, da ich etwas Sorge hatte ihn womöglich zu überfordern. "Mir geht's gut", meinte er und kraxelte konzentriert Stein für Stein nach oben. Er machte seine Sache wirklich gut und ich war beruhigt.
Obwohl wir das Gipfelkreuz mittlerweile sahen, schien es einfach nicht näher zu kommen. Auf einer kleinen, ebenen Wiesenfläche legten wir eine Pause ein. Wie auch bereits gestern genossen wir die atemberaubende Aussicht. Zwei kleine Vögelchen zwitscherten uns ein Liedchen und verfolgten uns die nächsten Schritte weiter im Fels.
Geschafft - wir stehen auf dem 3.032m hohen Nördlichen Lehner Grieskogel
Endlich hatten wir den Gipfel über den schier endlosen Grat erreicht.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe“, meint Daniel erleichtert. "Alleine hätte ich mir das nicht zugetraut. Gerade vor den ausgesetzten Stellen hatte ich echt Respekt“, gestand er sich ein. Es freute mich total, dass er das nötige Vertrauen aufbauen konnte und seine Komfortzone sicher ein Stück gewachsen ist.
Wir waren beide glücklich, endlich aus den heiß gelaufenen Schuhen raus zu kommen. Barfuss genossen wir unser Gipfelvesper. "Darf ich nochmal dein Fernglas haben?", fragte Daniel. "Aber klar doch. Es freut mich, wenn ich es nicht umsonst dabei habe", lachte ich. Unsere Geduld wurde belohnt - auf dem gegenüberliegenden Schuttfeld rannte eine Gams quer hinüber. "Da ist noch eine!", jubelte Daniel. Wir saßen noch lange auf dem Gipfel und beobachteten die zahlreichen Gämse beim herumhüpfen. "Was für ein perfekter Tag", waren wir uns beide einig.
Spaß muss sein
Langsam sollten wir aufbrechen. Das Wetter war heute zwar durchweg toll, aber pünktlich zum Abendessen wollten wir schon auf der Hütte ankommen.
Über den Nordwestgrat stiegen wir zum Lehner Joch bergab. "Du kannst gerne vorne laufen", sagte ich zu Daniel, der mich ungläubig anschaute. "Damit du mich wieder mit Schneebällen abwerfen kannst", lachte er. "Du kennst mich mittlerweile gut", scherzte ich.
Auf dem Weg fanden wir zwischen den Steinen noch den Schädel einer Gams. "Jetzt hast du mittlerweile ein ganzes Tier zusammen", schwatzte ich raus. Gestern fanden wir bereits die Wirbelsäule, Becken und Beine einer Gams. Immer wieder interessant, was es alles zu entdecken gibt, wenn man offenen Blickes durch die Landschaft geht.
Schmackhafter Empfang auf der Ludwigsburger Hütte
Ab dem Lehner Joch ist der Weg einfach zu gehen. Unseren Entdeckergeist versuchten wir zu unterdrücken, um schneller voran zu kommen, was gar nicht so einfach war in dieser faszinierenden Natur.
Es hat dann doch noch geklappt: Punkt 17:30 Uhr erreichten wir die Ludwigsburger Hütte und um 18:00 Uhr gab es ein herrliches Abendessen. Wir haben den Tag super ausgekostet, fanden wir.
Auch die anderen hatten einen schönen Tag und wir erzählten uns gegenseitig von unseren Erlebnissen. Wirklich Lust auf Theorie hatte heute keiner mehr und so ließen wir den Hüttenabend gemütlich ausklingen.
Ende meines ersten Wanderkurses
Etwas verunsichert schaute ich am Abend in die Gesichter der Drei Teilnehmer meines Kurses. Schließlich hatten wir den überwiegenden Teil der Touren nur zu zweit erlebt.
„War der Kurs jetzt wirklich okay für euch alle?“, wollte ich wissen. „Ich brauchte einfach die Ruhe und habe die Zeit hier in den Bergen und an der Hütte sehr genossen“, meinte Freya. Die Anderen waren ebenfalls zufrieden, auch wenn sich Steffen über seine Knieprobleme ärgerten.
Gerade in den Bergen ist das Thema Selbsteinschätzung enorm wichtig. Unser Körper sowie unser Gemütszustand ist nicht jeden Tag gleich gut drauf. Hör darauf und handle entsprechend – genau das haben alle Vier Teilnehmenden richtig gut gemacht und ich bin wirklich stolz auf sie.
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