Erlebe das Outdoor-Paradies Finnland im Sommer - Teil 1

Lange Tage und Natur pur - somit hast du viel Zeit und unterschiedliche Möglichkeiten, zahlreiche Outdoor-Aktivitäten in finnisch Lappland zu erleben. Sicherlich zählt das Wandern zu den bekanntesten Aktivitäten. In den wunderschönen Wäldern, die 70% der Fläche des Landes bedecken, findest du zahlreiche Touren unterschiedlicher Schwierigkeit. Ein Highlight was wir erleben durften, war das Kanufahren im Licht der untergehenden Mitternachtssonne. Es gibt nichts beruhigenderes, als durch die Spiegelung der orange-glühenden Sonne zu paddeln. Bei einer Reise nach Finnland sollte man unbedingt auch bei einer Husky-Farm vorbei schauen. Nicht nur im Winter kann man mit den flauschigen Tieren Spaß haben und dabei noch wissenswertes über das Hundeleben erfahren.

Ich durfte im Juni zusammen mit dem FALKE-Trekkingteam dieses wunderbare Land eine Woche lang bereisen. In diesem Artikel nehme ich dich mit auf Entdeckungstour unserer ersten Tage in Lappland.

Die Details über die Einreise nach Finnland erspare ich dir und lege gleich mit unserem Programm vor Ort los. Denn es wurde uns unglaublich viel geboten und wir haben wirklich einiges zusammen erlebt. Ich verlinke dir jeweils die Hotels und Restaurants in denen wir waren. Auch die Anbieter der verschiedenen Aktivitäten die wir unternahmen, gebe ich dir bekannt. Sollest du also auch einmal in Finnland sein (was ich dir wirklich sehr empfehlen kann), kannst du dich daran orientieren. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit mit einem Reiseanbieter, wie zum Beispiel Wikinger Reisen, eine bereits fertig geplante und organisierte Reise nach Finnland zu buchen. 

Mit dem Flugzeug kommst du relativ günstig in ca. 2 Stunden nach Finnland. In der Regel wird die Finnische Hauptstadt Helsinki angeflogen. Obwohl Finnland sehr dünn besiedelt ist, kommst du relativ problemlos von A nach B. Je nachdem wo du deinen Urlaub dann verbringen möchtest, kannst du per Auto, Flugzeug, Zug oder Schiff weiterreisen.

Wir waren überwiegend in Rovaniemi und im Nationalpark Pyhä-Luosto, in der Region Lappland unterwegs. Von Helsinki nach Rovaniemi kommst du am einfachsten, schnellsten und günstigsten mit einem Inlandsflug der Airline Finnair.

Als ich damals Mitte Juni zum ersten Mal über Finnland flog, dachte ich: wow krass, das Land besteht nur aus Wäldern und Seen. Soweit das Auge reicht, sah ich keine Stadt, kein Haus. Als wir dann vom Flughafen in Rovaniemi mit unseren Mietwägen ins Hotel fuhren, ging es ebenfalls überwiegend durch den Wald. Für Outdoorbegeisterte wie wir es sind, ist dieser Überfluss an Natur natürlich ein Traum und wir alle freuten uns sehr auf die Erlebnisse der kommenden Tage. 

Doch erstmal erholten wir uns von unserer Anreise im wunderschönen Hotel "Lapland Hotels". Die Tourismusorganisation vor Ort hatte uns wirklich ein ganz besonderes Hotel für unsere ersten Nächte in Finnland ausgesucht. Sogar eine private Sauna gab es auf jedem Zimmer. Fun fact am Rande: in Finnland gibt es mehr Saunen als Autos. Die Finnen scheinen also ein recht entspanntes Völkchen zu sein. Ich war schon sehr gespannt, ob wir diese Mentalität in den nächsten 7 Tagen spürten und selbst verinnerlichen konnten.

Das die Finnen sehr großen Wert auf gesundes, frisches und ausgewogenes Essen legen, hatten wir bereits bei unserem ersten Abendessen gespürt. Überaus lecker waren die Gerichte bei unserem Welcome-Dinner im Restaurant "Sky Kitchen & View", das sich direkt in unserem Hotel befand. Ich probierte zum ersten Mal in meinem Leben Rentierfleisch und war positiv überrascht. Die Tiere leben hier wild und werden nur in kontrollierten Mengen zum Jagen freigegeben. Das Fleisch gehört zu den gesündesten der Welt.

Beim Abendessen trafen wir auch endlich alle Personen unserer FALKE-Gruppe. Neben uns FALKE-Markenbotschaftern waren zwei professionelle Models, Influencer, Fotografen, Videografen und natürlich Chelsea und Christian vom FALKE-Team mit am Start. Alles sehr interessante Menschen, stellte ich bereits nach wenigen Minuten fest - die nächsten Tage werden auf jeden Fall spannend, da war ich mir sicher. Für mich sind tatsächlich immer die Menschen das interessanteste am Reisen und unterwegs sein und ich war bereits voller Vorfreude, ihre Geschichten zu erfahren.

Am Abend zog ich noch eine Weile mit ein paar anderen ums Hotel. Obwohl das Hotel nur 3 Kilometer vom Ortskern entfernt liegt, kamen wir uns mitten in der Natur vor. Umringt von Wald, spiegelte sich unter uns der Fluss Kemijoki, der mit seinen 550 Kilometern der längste Fluss Finnlands ist und in der Ostsee mündet. Eigentlich ist der Ounasvaara Hill, auf dessen Berg das Hotel steht, ein bekanntes Skigebiet. Doch auch im Sommer ist es hier wunderschön - vor allem zur Zeit der Mitternachtssonne. Von Anfang Juni bis Anfang Juli ist die nachtlose Nacht oder auch Polartag genannt, hier in Rovaniemi zu sehen. Auf dem nördlichen Polarkreis, auf dem auch Rovaniemi liegt, bleibt die Sonne an der Sommersonnenwende 24 Stunden oberhalb des Horizonts - es wird also nicht dunkel.

Wir streiften noch bis 0:15 Uhr durch die Wälder und wurden nicht müde. Die Fotografen Stefan, Maximilian und Sebastian schossen zahlreiche Fotos vom ständig andauernden Sonnenuntergang und unserem Model Bernadette, die wunderschön in der Sonne leuchtete. Vermutlich hätten sie noch ewig weiter machen können. Ab morgen beginnt allerdings unser straffes Outdoorprogramm und wir zwangen uns in die Betten zu liegen.

Am nächsten Morgen war ich wirklich geflasht, was das Frühstück im Lapland Hotel betraf. Das war sowas von lecker, regional, gesund und frisch - ich hätte mich stundenlang hier am Buffet aufhalten können. Unser erster Programmpunkt bewog mich dann doch freiwillig das Frühstücksbuffet zu verlassen (denn was gibt es süßeres als Hundewelpen).

Wir waren zu Besuch bei der Bearhill Husky Farm, die sich ebenfalls in Rovaniemi befindet. Chef Valentijn, der bereits an vielen Kanu- und Rafting Expeditionen in Russland teilgenommen hatte und sogar einmal Goldgräber war, erzählte uns voller Stolz wissenswertes über seinen Husky Kennel. Vermutlich hätte er stundenlang über die Feinheiten der Hundeerziehung, die Geschichten der Huskys sowie deren Zucht sprechen können. Die Liebe zu diesen Themen sah man ihm förmlich an. 

Wir freuten uns wie kleine Kinder, als wir endlich in das Spieleparadies der Huskys eintauchen durften. Das Holztor öffnete sich und zahlreiche Hundis wirbelten um uns herum. Sie sprangen und tobten um uns und mit uns. Eine ausgelassene Stimmung herrschte auf beiden Seiten - bei Mensch und Hund. So wirklich konnten wir den Erzählungen von Valentijn nicht mehr folgen, die süßen Hunde hatten uns in ihren Bann gezogen.

Später ging es im großzügigen Gehege noch zu einem kleinen Tümpel, in dem die Hunde genüsslich badeten. Die Temperaturen waren Mitte Juni ungewöhnlich heiß für Finnland. Eigentlich war noch eine Huskyschlittenfahrt geplant, die man im Sommer tatsächlich auf rollenden Schlitten bzw. Wägen durchführen kann. Doch wegen der hitzigen Temperaturen wäre das für die Tiere eine Qual gewesen und die Fahrt fiel verständlicherweise aus.

Das definitive Highlight der Besichtigung waren die Husky Welpen namens Latte, Mocca, Frappe und Lungo, in die ich mich sofort verliebte. Ich hätte sie alle so gern mitgenommen. Mit ihren paar Wochen tappelten sie ganz neugierig immer ihrer Mama hinterher. Wir liefen ein paar Schritte mit ihnen, fotografierten und schmusten sie, bis sie müde wurden.

Betty, die Hundetrainerin und -physiotherapeutin achtete stets auf die süßen Wonneproppen. "Langsam werden sie müde", fiel ihr sofort am unsicher werdenden Gang der Kleinen auf. "Es ist unsere Aufgabe sie zu bremsen, weil sie selbst noch nicht wissen, wann es genug ist". Betty ist Deutsche und lebt seit über 5 Jahren hier in Finnland. Vor allem ihre Liebe zu den Hunden und der Natur zog sie hier her. "Hier darf ein Hund noch Hund sein", strahlte sie, die sich ein Leben wo anders nicht mehr vorstellen kann.

Zu jeder Jahreszeit kann man bei Bearhill Husky verschiedene Programme buchen. Natürlich darf im Winter das klassische Huskyschlittenfahren nicht fehlen. Hier gibt es Angebote unterschiedlicher Dauer und Preisklassen. Auch im Sommer kannst du mit den Tieren Spaziergänge unternehmen und erfährst Wissenswertes über das Leben der Huskys.

Später ging es zum Mittagessen an den nahegelegenen Viiksjarvi See, der direkt unterhalb der Huskyfarm liegt. Eine wunderschöne Holzhütte steht hier, die man ebenfalls über Bearhill Husky buchen kann (Saune natürlich inklusive).

Auf der idyllischen Terrasse genossen wir unser gesundes Mittagessen, bestehend aus einem gemischten Salat, Thunfisch und Feta. Am Ende darf der Kaffee nicht fehlen. Während der kommenden Tage lernten wir, dass die Finnen eine richtige Kaffee-Kultur pflegen. Heute, an unserem ersten richtigen Tag in Finnland, war uns das noch nicht so ganz bewusst - aber wir lernten schnell ;-).

Was uns schon am ersten Tag klar wurde - die Finnen haben ein Auge für wunderschöne Plätze, sind Genussliebhaber und leben am liebsten in und mit der Natur.

Unser nächster Programmpunkt des heutigen Tages (oder sollte ich lieber Nacht sagen) ist das Kanu fahren. Du ließt richtig. Was schätzt du, wieviel Uhr war es zu der Zeit des Fotos, welches du hier siehst? Ich verrate es dir - ganz genau 23 Uhr. Das schöne an der Mitternachtssonne - du kannst nicht nur den Tag für zahlreiche Aktivitäten nutzen, sondern auch den Abend und sogar die Nacht. Interessanterweise wurden wir auch überhaupt nicht müde.

Wild About Lapland stattete uns mit Schwimmwesten, Paddeln und Kanus aus. Die Guides Gabor und Dominik, die gebürtig aus Neuseeland und Ungarn kommen, wiesen uns in die Paddeltechnik ein und schon ging es los auf's Wasser.

Es ist wirklich unglaublich schön, im Licht der untergehenden Sonne auf einem der zahlreichen Seen gemütlich zu paddeln oder sich auch mal treiben zu lassen. Sage und schreibe 188.000 Seen gibt es in Finnland - du wirst also definitiv immer und überall

fündig ;-).

Wir vergaßen die Zeit und waren bis weit nach 0 Uhr immer noch auf dem Wasser. Für unsere Fotografen war es natürlich auch der reinste Traum, denn es herrschte über Stunden Sonnenuntergang und somit eines der schönsten Lichtverhältnisse zum fotografieren.

Nach dem Kanu Fahren wärmten wir uns am Lagerfeuer bei heißer Schokolade und gegrillten Würstchen auf. Gabor und Dominik zeigten uns, wie man mit einem Feuerstahl und etwas Übung ganz einfach ein Feuer entfachen kann. "Ich warte noch bis es dunkelt wird", meinte einer unserer Fotografen. "Da kann ich dann das Feuer besser fotografieren".

Wir alle lachten: " da kannst du lange warten - es wird nicht dunkel".

So ganz hatten wir die Polartage immer noch nicht verinnerlicht.

Die beiden Guides erzählten uns außerdem, das 16% der Fläche Finnlands aus Wasser besteht. Damit ist es das wasserreichste Land Europas. Im Vergleich dazu besteht Deutschland zu nur 2% aus Wasserflächen. Gabor und Dominik können sich kein anderes Land mehr zum Leben vorstellen, gestanden sie uns. "Es ist so ein friedliches und ruhiges Land", sagten die beiden ehrfürchtig.

Ok, am nächsten Tag waren wir dann alle doch etwas gerädert. Bis wir alle im Bett waren, war es bereits

4 Uhr am Morgen. Daher ließen wir den heutigen Tag auch gemütlich angehen. 

Bevor wir unser liebgewonnenes Hotel verließen, statteten wir einer ganz besonderen Persönlichkeit noch einen Besuch ab. Im Weihnachtsmanndorf (Santa Claus Village) in Rovaniemi kannst du neben verschiedenen Aktivitäten wie Nordlichtersafari, Husky-Park und Schneemobilfahren das ganze Jahr über den Weihnachtsmann treffen. 

Santa Claus und seine Elfen sind seit über 30 Jahren jeden Tag in der Kammer des Weihnachtsmann zu finden. Für alle die ihn besuchen nimmt er sich Zeit und plaudert mit ihnen persönlich. Anschließend gibt es natürlich noch ein Erinnerungsfoto.

Wie man sieht waren wir alle artig und keiner bekam die Rute zu Gesicht ;-).

Wir erfuhren, das jedes Jahr über 100.000 Briefe hier beim Weihnachtsmann eingehen. Er ließt sie wohl alle, wurde uns gesagt. Im Santa Claus Office werden die jährlich eingehenden Briefe sortiert nach Herkunftsländern aufbewahrt. Wir bekamen sogar einen Schlüssel und durften ein paar der Briefe lesen. Schön süß, was da teilweise in den Briefen stand und wieviel Mühe sich manche Kinder beim Malen gaben. 

Direkt durch das Weihnachtsmanndorf führt übrigens auch der nördliche Polarkreis, Arctic Circle genannt. Er bezeichnet die südlichste Breite, auf der die Sonne 24 Stunden über dem Horizont bleiben kann. Dieses Naturphänomen ist als Mitternachtssonne im Sommer und als Polarnacht im Winter bekannt.

Auch wenn das Santa Claus Village doch ziemlich touristisch ist, lohnt sich ein Abstecher. Wer kann schon sagen, dass er mit dem Weihnachtsmann geplaudert hat und über den Polarkreis gehüpft ist ;-)

Zum Abschluss schrieben wir im Santa Claus Office noch Postkarten nach Hause. Stilecht mit Briefmarken vom Arctic Circle natürlich.

Fortsetzung folgt...