Lykischer Weg Etappe 15: von Beycik nach Gedelme

Warum sich das Trekking auf dem Lykischen Weg trotz aller Strapazen lohnt – ein unvergessliches Abenteuer erwartet uns

Mehrtagestrekking auf dem Lykischen Weg in der Türkei - wandern fernab der Zivilisation in einer traumhaften Landschaft umgeben von Meer, Klippen und Bergen. (hier: Etappe 15 von Beycik nach Gedelme)
Die Landschaft gibt auf dieser Etappe wieder mal alles.

Unser siebter Trekkingtag auf dem Lykischen Weg verlangt uns einiges ab. Während die Türkei von einer Hitzewelle überzogen wird und wirklich kein normaler Mensch auf die Idee kommt zu wandern, starten Annika und ich heute unsere längste Etappe. Es geht über den Sattel des 2.366 Meter hohen Tahtali Dagi, der inmitten eines fantastischen Naturschutzgebietes liegt. Auf der anderen Bergseite haben wir eine spektakuläre Aussicht auf das Taurusgebirge, in dessen Tälern sogar Kühe weiden.

 

Von atemberaubenden Ausblicken, schweißtreibender Hitze, der ewigen Suche nach dem richtigen Weg, kleinen Pannen, großer Gastfreundschaft, Maulbeer-Exzessen, bis hin zu spontanen Taxifahrten... Dieser Tag war eine Achterbahnfahrt zwischen „Warum tun wir uns das an?“ und „Genau deswegen sind wir hier!“ 

 

Komm mit auf eine emotionale Reise durch Höhen, Tiefen und unvergesslichen Momenten abseits der ausgetretenen Touristenpfade.

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Magische Übernachtung im Baumhaus auf dem Lykischen Weg – Zelten im „Riviera Park Restaurant“

Mehrtagestrekking auf dem Lykischen Weg in der Türkei - wandern fernab der Zivilisation in einer traumhaften Landschaft umgeben von Meer, Klippen und Bergen. (hier: Etappe 15 von Beycik nach Gedelme)
Auf diesen Holzplattformen im Baum, kann man Essen und sogar sein Zelt aufstellen - ein wunderbarer Ort.

Die Nacht in unserem kleinen Zelt, inmitten einer alten Platane, hoch über dem Boden, war einfach der Wahnsinn - so friedlich und gemütlich. Wir waren die einzigen Gäste im "Riviera Park Restaurant" und hatten den alten Baum mit seinen Plattformen aus Holz ganz für uns alleine. Unter uns quakten die Frösche und hin und wieder konnten wir die Geräusche der umherlaufenden Ziegen wahrnehmen. 

 

Heute steht eine sehr lange Etappe nach Gedelme an. Laut Wanderführer werden wir eine reine Gehzeit von 8 Stunden haben. Daher wollen wir heute auch früh los. Jeden Morgen ist es immer das gleiche Spiel: Zelt zusammenpacken, Schlafsack einrollen, unsere sieben Sachen im Rucksack verstauen, Wanderstiefel schnüren, Sonnencreme auftragen...fertig.

Um 7 Uhr sind wir startbereit. Wie versprochen kommt nochmals Ali, der Besitzer des Riviera Park Restaurants vorbei, um uns lebe wohl zu sagen. Er hat uns zwei große Sandwiches mit Tomaten, Schafskäse und Oliven gemacht. Jede von uns bekommt noch eine Gurke sowie eine Orange mit auf den Weg. In Summe zahlen wir für die Übernachtung, die üppigen Lunchpakete, 4 Flaschen Wasser, 2 Ayran und 4 Kaffee sage und schreibe nur 25€. Die Obstplatte die wir am Vorabend von Ali bekommen hatten, war gratis.

 

Herzlicher Abschied: Mit Lunchpaket und guten Wünschen von Beycik nach Gedelme starten

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Ali läuft mit seinem Hund Pascha vorweg und zeigt uns den Weg aus Beycik heraus.

Ali begleitet uns zusammen mit seinem Hund "Pascha" noch aus dem Ort heraus. Das war uns nicht unrecht, denn oft war die Wegfindung in den Orten etwas schwierig. "Ruft mich an, wenn ihr unterwegs Probleme bekommt", bietet Ali an. "Der Weg ist nicht ungefährlich und sehr lang. Unterwegs gibt es nichts", setzt er nochmals nachdrücklich nach. 

 

Ali selbst ist auch sehr gerne draußen unterwegs - ein echter Naturbursche. Den Weg ist er selbst schon einige Male gelaufen und hatte uns am Vorabend Fotos davon gezeigt. Ich glaube er macht sich wirklich etwas Sorgen um uns.

"Wir schaffen das schon, oder?", fragt Annika etwas verunsichert. "Ja klar", bin ich mir sicher. "Der Weg ist laut der Beschreibung nicht schwierig, sondern einfach nur lang. Wir haben den ganzen Tag Zeit, starten extra früh, haben eine gute Verpflegung dabei - was soll da jetzt noch schief gehen".

 

Wanderabenteuer bei extremer Hitze: Die ersten Kilometer von Beycik nach Gedelme fordern bereits alles

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Der Schweiß rinnt von überall runter. Den spärlich vorhandenen Schatten nutzen wir für kurze Trinkpausen.

Annika und ich kommen auf eine breite Schotterpiste, die sich bergaufwärts zieht. Obwohl es noch früh am Morgen ist, brennt die Sonne bereits extrem auf unsere Köpfe und die Haut. Wir sind Anfang Juni unterwegs, was wirklich aufgrund der Temperaturen nicht ratsam ist. Außerdem besteht seit Tagen eine Hitzewelle in der Türkei. In vielen Gegenden sind beispielsweise die Orangen komplett verbrannt, sodass mit starken Ernteausfällen zu rechnen ist. Ich denke dies ist auch der Grund, warum sich viele der Einheimischen Sorgen um uns machen - bei solchen Temperaturen sollte man in der Regel nicht Wandern gehen.

 

Naja, es hilft alles nichts - wir müssen weiter. Bereits die erste Stunde schwitzen wir abartig viel. Unsere zwei Liter Wasser pro Person werden ganz bestimmt knapp, denn wir brauchen extrem viel Flüssigkeit.

 

Spektakuläre Aussichten auf den Tahtali Dagi – Wandern mit Panorama-Garantie in der Türkei

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Annika läuft zielstrebig die Piste hinauf. Im Hintergrund ist der "Tahtali Dagi" stets in unserem Blickfeld.

Die Anstrengung wird belohnt durch eine fantastische Aussicht auf das Tahtali Dagi Massiv - der 2.366 Meter hohe Berg, über dessen Sattel wir heute auf die andere Seite gelangen. Puhhh, der Übergang sieht wirklich noch ziemlich weit weg aus. Zum Glück sehen die Berghänge überwiegend bewaldet aus, sodass wir hoffentlich den Hauptaufstieg im Schatten zurücklegen können.

 

Ein Auto fährt hinter uns langsam die rötliche Piste hinauf. Wir machen Platz um das Auto vorbei zu lassen. Ein türkischer Mann öffnet das Fenster und fragt uns, ob wir mitfahren wollen. "Nein danke", lehnt Annika prompt ab. Ich zog es tatsächlich in Betracht, traute mich nach der direkten Antwort von Annika aber nicht, nochmals einzugrätschen. Es ist nicht schlimm für mich weiter zu laufen und so ist es völlig okay, das wir unseren Weg gemeinsam fortsetzen.

 

Waldduft, Schatten und mystische Musik – Überraschungen auf dem Wanderweg nach Gedelme

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Ein kurzes Stück geht es durch einen leicht schattigen Nadelwald.

Die Piste führt in einen Wald - endlich ein bisschen Schatten, freue ich mich. Es duftet total gut nach den Nadelbäumen und der Boden ist schön weich. So könnte es weiter gehen, wünsche ich mir und nehme einen intensiven Atemzug der herrlichen Luft.

 

Es hält nicht lange an und bald stehen wir wieder in der prallen Sonne. "Hörst du auch Musik?", frage ich Annika. "Ja, irgendwie schon", antwortet meine 16 Jahre jüngere Wanderfreundin. Komisch, wo kommt das her? Wir befinden uns gefühlt mitten in der Pampa. Mit jedem Schritt den wir höher steigen, wird die Musik lauter. Es ist eine schöne Musik, finde ich. Die instrumentellen Klänge lassen uns tatsächlich beschwingter voranschreiten. Vielleicht sind wir auch neugierig, von woher die Musik herkommt und laufen deswegen schneller.

 

Baumhäuser auf dem Lykischen Weg – Begegnung mit dem Einsiedler mitten im Nirgendwo

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Das sind schon echt coole Konstruktionen in den Bäumen. Von dort hat man immer eine echt tolle Aussicht.

Auf einmal stehen wir unter einer großen Holzkonstruktion, die in einen Baum gebaut ist. Hier, mitten im Nirgendwo gibt es also auch diese Plattformen in den Bäumen. Das scheint irgendwie typisch für die Gegend hier zu sein. Wir folgen den Klängen der Musik, die aus einer großen JBL-Boombox stammt. Ein Mann mit rotem T-Shirt läuft in dem selbst gebauten Bretterverschlag umher und grüßt uns freundlich. "Das ist doch der Mann der mit dem Auto an uns vorbei fuhr", stelle ich fest.

 

"Das muss der Aussiedler sein, von dem in unserem Wanderführer die Rede ist", flüstert Annika. Ich denke nur: Mist, wir hätten uns echt ein paar Meter sparen können, wenn wir mitgefahren wären ;-)

 

Erfrischung pur: Frisches Quellwasser und türkische Gastfreundschaft am Wegesrand

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Ihr glaubt gar nicht, wie erfrischend lecker dieses Quellwasser ist.

Ein Wasserbecken steht vor dem großen Anwesen. "Das ist Trinkwasser", sagt der Mann auf englisch und zeigt auf den Hahn, aus dem frisches Quellwasser fließt. "Trinkt ruhig etwas". Wir holen unsere Tassen heraus und trinken erstmal genüsslich von dem kalten Wasser. Mhhhh schmeckt das gut, lachen wir uns gegenseitig vergnügt an.

 

"Wollt ihr einen Kaffee", fragt uns der Türke. "Oh ja gerne", kommt prompt die Antwort von Annika. Das wundert mich nicht, denn Annika ist ganz leicht kaffeesüchtig und würde sich diesen besonderen Kaffee-Stop sicherlich nicht entgehen lassen. Ich bin aber auch total froh, an diesem tollen Ort noch etwas zu verweilen.

"Dürfen wir da hoch sitzen", fragen wir den Herrn und zeigen auf die Holzplattform, die das Anwesen überragt. "Ja klar, fühlt euch wie Zuhause".

 

Genussmomente mit Aussicht: Türkischer Kaffee, Halva & Meerblick auf dem Lykischen Weg

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Was gibt es Schöneres: Kaffee, was Süßes und diese tolle Aussicht.

Oben von der Holzplattform haben wir eine sagenhafte Aussicht zurück nach Beycik, von wo wir kamen. Sogar das Meer können wir im Hintergrund erkennen. Eine goldige Gesellschaft haben wir außerdem noch dazu - zwei kleine Kätzchen spielen neben uns in der Sonne und genießen ebenfalls den bezaubernden Ausblick.

 

Unser türkischer Kaffee wird uns gebracht und mit dazu ein großes Stück Halva. "Was ist das?", möchte Annika wissen. "Das besteht glaube ich aus Sesam und Honig", erkläre ich ihr. "Schmeckt total lecker finde ich, probiere es mal".

Annika liebt es ebenfalls und so sitzen wir, genießen und chillen. Wirklich weiterlaufen mag irgendwie keine mehr von uns.

 

 

Zwischen Fernweh und Heimat: Emotionale Nachrichten fernab vom Alltag

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Blicke schweifen lassen.

Ich zücke mein Handy und möchte kurz ein Foto an Julia und Thomas schicken, das deutsche Pärchen welches wir auf dem Trekking kennengelernt hatten. Mehrere Nachrichten meines Freundes und meiner Mutter ploppen währenddessen auf.

 

In meinem Heimatort wurde der Katastrophenschutz aufgrund von Hochwasser und extremer Überschwemmungsgefahr ausgerufen. Mein Herz schlägt schneller, als ich den Bürgermeister auf Instagram sprechen höre. "Mir ist nicht bewusst, das jemals seitdem ich lebe der Katastrophenschutz in meinem Wohnort ausgerufen wurde", sage ich total verunsichert zu Annika. Sie versucht mich zu beruhigen, was gerade wirklich schwierig ist. Waren meine Gedanken gerade noch beim leckeren Halva, sind sie plötzlich ganz wo anders. Ich versuche verschiedene Dinge per whatsapp zu organisieren und die Lage irgendwie einzuordnen, was echt schwierig ist, so kilometerweit entfernt. Schon krass: hier herrscht gerade eine Hitzewelle mit extremer Dürre und zuhause versinkt die Erde im Wasser.

 

 

Leben im Einklang mit der Natur: Ein Porträt des Einsiedlers am Lykischen Weg

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Was für eine tolle Begegnung :)

Das Miauen der Katzen holt mich wieder ins Hier und Jetzt zurück. Wir quatschen noch etwas mit dem türkischen Herren, was mich gut ablenkt. Er lebt hier bereits seit 5 Jahre, erzählt er uns. Er hat die Hütte bzw. den Holzverschlag von seinem Vorgänger übernommen, der hier viele Jahre lebte. Nun ist er hier: zusammen mit 20 Katzen und einem Hund. Auch im Winter bei Minusgraden, lebt er hier in der Abgeschiedenheit. Für diese Zeit hat er sich ein kleines, geschlossenes Zimmer mit Brettern zusammengezimmert. Damit der kleine Holzofen den Raum etwas heizt, sagt er uns. Ansonsten hält er sich weitestgehend hier in dem offenen Holzverschlag auf, baut sein eigenes Obst und Gemüse an, hat einen tollen Holzofen auf dem er beispielsweise Brot backt und genießt das Leben in einem Tempo, das er selbst wählt.

 

Er erlaubt den Wanderern hier auch kostenlos ihr Zelt aufzuschlagen. Für unseren Kaffee und das Halva möchte er ebenfalls nichts haben. Wir sind wirklich sehr beeindruckt von diesem friedlichen Mann, der das Herz definitiv am rechten Fleck hat.

 

Natur pur mit dem Duft von Salbei: Aufstieg zum Tahtali Dagi Sattel auf dem Lykischen Weg

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Der Wanderweg hinauf zum Tahatli Dagi Sattel ist wunderschön.

Wir sagen Lebe wohl und machen uns hinter der Hütte an den eigentlich Hauptaufstieg zum Tahatli Dagi Sattel. Der schmale, steinige Pfad ist super gut markiert und die Wegfindung eindeutig. Technisch ist der Weg nicht schwierig zu gehen, mit unseren knapp 18 Kilo schweren Rucksäcken allerdings doch ziemlich kräftezehrend. Annika und ich sind echt froh, das wir die meiste Zeit im Schatten bergauf laufen. Die Hitze ist heute mal wieder unerträglich. Die nächsten Stunden wird es keine Möglichkeit geben unser Wasser aufzufüllen, daher müssen wir etwas sparsamer damit umgehen.

 

Es duftet überall nach wildem Salbei und der knorrigen Rinde der Bäume. Der Aufstiegsweg ist wirklich wunderschön, was die Anstrengung definitiv erträglicher macht. Annika hat eine Entzündung im Mund und ich rate ihr, etwas auf den Salbeiblättern zu kauen. "Salbei hat eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung", erkläre ich ihr. "Vielleicht hilft es dir."

 

"Gipfelglück" und Brotzeit: Vesperpause auf 1.800 Metern Höhe am Lykischen Weg

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Einfach immer das Highlight auf einer Wandertour: das Vesper

Wir laufen über ein größeres Schuttfeld. In dem Moment hören wir Steine herabrutschen - es lässt ziemliche Schläge. Wir schauen umher und erkennen dann zum Glück in weiter Entfernung einen Felsabbruch. So idyllisch die Gegend hier wirkt, Gefahren lauern trotzdem, denke ich mir. Und hier in der Wildnis gibt es sicherlich keine Bergrettung, die uns schnell zur Hilfe kommen kann, wenn etwas passiert. Dessen muss man sich hier im Hinterland wirklich bewusst sein.

 

Laut Höhenangabe der Uhr haben wir auf 1.800 Metern Höhe den Sattel erreicht. Nach wie vor umgeben von Bäumen, nehmen wir den Übergang gar nicht als solchen wahr.

"Lass uns hier eine Pause machen", schlage ich vor. Annika freut sich schon genauso sehr wie ich auf unser Sandwich. Auf einem umgefallenen Baum im Schatten, genießen wir das leckere Brot. Mhhhhh hab ich einen Hunger...

Tatsächlich kommt uns ein Wanderer entgegen, während wir hier sitzen und unsere Füße auslüften. Er wird der Einzige bleiben, den wir im Laufe des Tages zu Gesicht bekommen.

 

Traumhafte Ausblicke: Der majestätische Tahtali Dagi und das Taurusgebirge

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Blick auf den 2.366 Meter hohen Tahatli Dagi.

Nach der gemütlichen Pause machen wir uns auf der anderen Bergseite an den Abstieg. Der Weg ist etwas steiler als unser Aufstiegsweg und oft mit Geröll übersät. Bald darauf stoßen wir auf eine breite Schotterpiste und können zum ersten Mal die andere Bergseite bestaunen. Wow, die Landschaft ist unbeschreiblich schön: im Hintergrund türmt sich das Taurusgebirge auf und im Vordergrund stehen vom Wind geformte Zedern. Die Gegend sieht nochmals komplett anders aus, als die Natur welche wir bisher auf dem Lykischen Weg entdeckt haben. Links neben uns haben wir nun auch eine freie Sicht auf den 2.366 Meter hohen Tahatli Dagi, über dessen Sattel wir gerade gekommen sind. 

 

Auf diesen Gipfel führt übrigens auch eine Seilbahn. Der Bau war damals sehr umstritten, da der Berg mitten in einem Naturschutzgebiet liegt. In der Nähe des Talorts Tekirova kann man sich binnen 10 Minuten auf den Gipfel bringen lassen, der bis weit in den Juni hinein mit Schnee bedeckt ist. Natürlich kann man ihn auch zu Fuß erklimmen. Vom Sattel, wo wir unsere Vesperpause eingelegt hatten, sind es hin und zurück ca. 5 Stunden.

 

Naturerlebnis abseits der Massen: Entspannter Abstieg mit Blick auf das Taurusgebirge

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Blick auf die andere Bergseite und das Taurusgebirge.

Wir laufen gemütlich die Serpentinen der Schotterpiste bergab. Der Weg ist easy, sodass wir ohne Probleme in der Landschaft umher blicken können. Die Sonne brennt auf unseren Köpfen und der Haut. Das ist der einzige Wehmutstropfen, denn Schatten ist die nächste Zeit erstmal keiner in Aussicht.

 

Zwei Jeeps, beladen mit braun-gebrannten Touristen in Bikini Oberteilen und Shorts kommen uns entgegen und stauben uns ein. "Wer findet sowas cool?!", schüttelt Annika den Kopf. "Versteh ich ehrlich gesagt auch überhaupt nicht", antworte ich ihr. Wir haben beide das Gefühl, dass wir das Land auf unsere eigene Art entdecken und dabei viel intensiver erleben als viele andere.

 

Verlaufen auf dem Lykischen Weg – Wenn der Wegweiser nicht hält, was er verspricht

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Ein Wegweiser weist immer in die richtige Richtung, oder?

Wir erreichen ein wunderschönes, breites Tal. Vereinzelt erkennen wir kleine Höfe und sogar grasende Kühe stehen auf der Weide. Es wirkt fast wie eine Alm in den Alpen. Ein großer Wegweiser springt uns ins Auge und wir folgen dem Schild nach "Gedelme", der Ort der unser Etappenziel darstellt.

 

Auf der Piste geht es weiter. Obwohl der Weg jetzt flach ist, sind wir beide ziemlich platt. Der Hitze drückt einfach unerträglich. Langsam aber sicher mache ich mir echt Sorgen wegen unseres Trinkwassers. Wir würden beide gerne viel mehr trinken, haben einen richtig großen Durst und Kopfschmerzen machen sich bemerkbar. Weit und breit keine Menschenseele. Wir tappeln etwas matschig in der Birne auf der glühenden Piste voran. Irgendwann kommt es mir komisch vor: "ich habe das Gefühl wir laufen in die falsche Richtung", sage ich zu Annika. "Aber es gab keine Abzweigung", stellt Annika richtigerweise fest. "Ali meinte ja noch zu uns, das wir überwiegend im Schatten laufen würden. Wir sind jetzt aber echt lange in der knallen Sonne", bin ich verwundert.

 

Wegfindungsprobleme auf dem Lykischen Weg – Der Kampf gegen Trampelpfade und fehlende Markierungen

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So schön die Gegend hier auch ist, sind wir ziemlich angenervt, weil wir den Weg nicht finden.

Ich schaue auf mein Handy und den heruntergeladenen GPX-Track der Etappe. "Wir sind echt falsch", ist meine ernüchternde Feststellung. "Wenn wir hier auf dem Weg weiterlaufen, kommen wir zwar nach Gedelme, aber es ist ein riesiger Umweg".

 

Was nun folgt sind ordentliche Wegfindungsprobleme. Wir laufen das ganze Stück wieder zurück, wissen aber überhaupt nicht wo wir abbiegen sollen. Es gibt hier in den Wiesen zahlreiche Trampelpfade, die teilweise abrupt enden. Auch die textliche Beschreibung des Wanderführers hilft uns nicht weiter. "Lass uns nochmals zu dem Wegweiser gehen", schlage ich vor. Ein weiters Schild zeigt Mitten durch die Kuhweide durch und trägt die Aufschrift "Akboyun".

"Ich finde diesen Ort auf der Karte überhaupt nicht", stelle ich verwundert fest. Vom Gefühl her würde ich aber gerne auf einem offiziellen Weg bleiben. Ich überzeuge Annika von meinem Plan und etwas genervt biegen wir in Richtung Kuhweide ab.

 

Endlich wieder auf Kurs: Zurück auf dem Lykischen Weg

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Back on Track :)

Die Kühe sind lieb und lassen uns friedlich passieren. Hinter der Weide beginnt ein steiniger Abstiegspfad und das Beste: mein Navi zeigt an, das wir endlich auf dem richtigen Weg sind - juhuuuu.

Auf den Steinen sind nun auch wieder die typischen rot/weißen Markierungen des Lykischen Wegs angebracht. Manchmal gesellen sich auch gelb/rote dazu. Lasst euch von diesen nicht irritieren (die sind falsch!).

 

Der Weg ist deutlich anspruchsvoller. Hinter mir macht es einen Plumps und ehe ich mich umdrehe, sehe ich Annika am Boden liegen. "Alles okay?" frage ich besorgt. "Ja, alles tippi toppi", lacht sie. "Der Rucksack hat meinen Sturz gepolstert".

 

Verlassenes Berghaus mit Traumkulisse – Ein Lost Place am Lykischen Weg

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Eigentlich eine perfekte Location für ein Berghotel. Doch fertiggestellt wurde es nie.

Kurze Zeit später lichtet sich der Wald und wir kommen auf eine Anhöhe. Mitten auf der Wiesen steht ein großes, unbewohntes Haus mit einer gigantischen Aussicht. Ein guter Ort für eine Pause, sind wir uns einig. Wir betreten den Innenhof des Hauses. Es scheint nicht weiter gebaut worden zu sein, viele der Räume und Mauern sind unfertig. In einem der schattigen Gebäudeteile suchen wir Abkühlung. Wir spüren mittlerweile beide, wie wir aufgrund der Hitze immer unkonzentrierter und dehydrierter werden. 

 

Ich gönne mir ein Quetschie. Der fruchtig, frische Geschmack weckt für kurze Zeit neue Lebensgeister in mir. Das ist immer meine Notverpflegung. Ich weiß auch nicht warum, aber danach geht es mir immer wieder gut.

 

Sturz am Trampelpfad – Wenn der Lykische Weg seine Tücken zeigt

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Auf einem idyllischen Trampelpfad geht es weiter.

Es hilft alles nichts: wir müssen wieder raus aus dem kühlen Haus und rein in den gefühlten Backofen des Lykischen Wegs. Es geht weiter bergab, zum Glück durch den Wald.

 

Plötzlich stürze ich, knalle mit der Hand auf einen großen Felsen, der am Wegesrand steht. Die Hand wird sofort dick und pocht. Shit, das hat mir jetzt echt noch gefehlt. Immerhin kann ich sie noch bewegen, scheint also nichts gebrochen zu sein. Wir legen eine kurze Notfall-Pause ein, ich werfe mir ein paar Arnika-Globuli ein, schmiere Creme drauf und weiter geht's. Hätte schlimmer kommen können, denke ich mir. Immerhin hat es nicht meine Beine erwischt, das wäre bei weitem blöder gewesen. Unsere Sturz-Statistik ist für heute nun ausgeglichen ;-)

 

Skurrile Begegnung: Fernseher am Wegesrand und der Endspurt nach "Yayla Kuzdere"

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"Yayla Kuzdere" empfängt uns mit einem Freilicht-Fernseher und alten Röhrenbildschirmen am Wegesrand.

Wir sind noch eine Weile im Wald unterwegs, gelangen dann aber auf eine breite Forststraße. Auf dieser machen wir gut Kilometer und kommen zügig voran. Auch das Sturzrisiko ist hier gering einzuschätzen, witzeln wir. Erstaunlicherweise hat die Schwellung meiner Hand extrem nachgelassen, was mich unheimlich freut. Und da sagt mal noch einer, das Globuli nicht wirken ;-)

 

Am rechten Wegrand liegt ein Stein, den wir fast übersehen. Irgendetwas steht drauf, das so ähnlich wie "Yayla Kuzdere" heißt. Sicherheitshalber schaue ich auf mein Handy und tatsächlich biegt der Weg hier ab. "Also irgendwie sieht das komisch aus", stellt Annika fest. Wir zwängen uns zwischen Büschen, abermals in den Wald hinein. Ich hoffe inständig, das wir uns nicht schon wieder verlaufen, denn unser Wasser ist leer und wir fühlen uns ziemlich fertig. "Laut Navi sind wir richtig", beruhige ich Annika und tatsächlich wird der Weg kurze Zeit später wieder gepflegter und als Weg auch erkennbar.

 

Auf einer Pflasterstraße erreichen wir endlich den Ort "Yayla Kuzdere". Laut Google-Maps soll es hier ein Restaurant geben. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr wir uns auf ein kühles Getränk freuen.

 

Maulbeer-Glück: Süße Stärkung direkt vom Baum in Yayla Kuzdere

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Maulbeer-Eskalation

Doch erstmal zieht ein Maulbeerbaum unsere Blicke auf sich. Er hängt pratzelvoll mit reifen und echt mega großen Maulbeeren. "Ich muss hier kurz welche essen", ruft Annika und schiebt sich schon die erste Beere in den Mund. "Mhhhhh, das sind die leckersten die ich jemals gegessen habe", schmatzt sie während sie sich bereits die nächsten in den Mund schaufelt. 

Ich mache es ihr gleich, setze meinen Rucksack ab und greife zu den Ästen über mir. Annika hat sowas von Recht, sie schmecken absolut mega geil. Wir essen so viele und so schnell, das uns nach kurzer Zeit etwas schlecht wird. Dann realisieren wir: der Baum steht direkt vor einer Moschee und gehört vermutlich auch dort dazu.

 

Ein alter Mann kommt gerade aus der Moschee und sieht uns zwei verfressene Mädels. Wir haben ein schlechtes Gewissen und tun so, als ob wir gerade erst ankamen. Mit Gesten fragen wir den Mann, ob wir welche essen dürfen. Gastfreundliche wie die Türken sind, erlaubt er uns die Nascherei natürlich. So, jetzt ist auch unser Gewissen beruhigt, denken wir und schieben uns noch weitere Maulbeeren in den Mund. 

 

Landestypische Pause im "Sevim Abla Lykia Camping": Menemen & türkische Gastfreundschaft

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Super lecker, vor allem wenn man sooooo lange auf den Beinen ist wie wir.

Nachdem wir uns vom Maulbeerbaum losreisen können, steuern wir das "Sevim Abla Lykia Camping" an. Hier soll es laut Google ein Restaurant geben. Durch ein Tor gelangen wir in das landestypische Anwesen. Ein älteres Ehepaar begrüßt uns und zeigt uns, das wir uns setzen können.

Eine Menükarte gibt es nicht und die Verständigung ist ebenfalls schwierig. Ich habe kein Netz, womit auch unser Joker Google-Translate nicht greift. Ich bestelle "Menemen", da kann man nicht viel falsch machen und weiß was man bekommt, denke ich. Außerdem gibt es das eigentlich immer und überall, denn Hühner bzw. Eier haben die meisten eh und Tomaten und Paprika ebenfalls. Annika bestellt sich einen Salat.

 

Wir sitzen im Schatten vor dem Haus und genießen die Aussicht auf das Taurus Gebirge. Hier ist es wirklich sehr friedlich und ruhig - ein toller Ort.

 

Mit dem Taxi nach Gedelme: Wenn die Beine bzw. der Kopf einfach nicht mehr wollen

Mehrtagestrekking auf dem Lykischen Weg in der Türkei - wandern fernab der Zivilisation in einer traumhaften Landschaft umgeben von Meer, Klippen und Bergen. (hier: Etappe 15 von Beycik nach Gedelme)
Der Garten das älteren Pärchens ist traumhaft gelegen.

Nachdem wir das leckere Essen gegessen haben, zeigt uns der Herr noch einen kleinen Bungalow, den er kürzlich gebaut hat. Beim Zimmern der kleinen Unterkunft musste einer seiner Finger dran glauben, wie er uns zeigt, als er uns seine Hand mit nur noch vier Fingern entgegenhält.

Hier hätten wir tatsächlich auch übernachten können. Im nachhinein wäre das sicher auch eine gute Idee gewesen, denn zum Weiterlaufen hat mittlerweile keine mehr von uns Lust. Ali, bei dem wir tags zuvor nächtigten, hatte uns allerdings schon ein Hotel in Gedelme reserviert. Von daher mussten wir weiter.

 

Die Uhr schlägt gerade 18 Uhr. "Sollen wir nach einem Taxi fragen?", kommt uns beiden die Idee. Die Konversation mit dem älteren Ehepaar ist schwierig und sie holen uns einen Bekannten als Telefon, der englisch spricht. Läuft doch super, wir werden die nächsten 8 Kilometer bis nach Gedelme gefahren.

 

Ankunft im "Caner Mountain Hotel" – Wo Lachen der beste Check-in ist

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Der ältere Herr taut während der Autofahrt wichtig auf und lässt laute Musik laufen.

Der ältere Herr fährt uns sogar höchstpersönlich und in nur 20 Minuten sind wir da. Landschaftlich ist die Strecke toll, doch die komplette Wanderstrecke wäre ebenfalls auf dieser Schotterpiste verlaufen. Von daher haben wir nichts verpasst und in unseren Augen alles richtig gemacht. Okay, der Preis von umgerechnet 25€ für Essen und Fahrt ist für türkische Verhältnisse bzw. das was wir bisher immer an Ausgaben hatten kein Schnäppchen. Aber was soll's, wir wollten einfach aus der Hitze raus und endlich unter die Dusche stehen.

 

Wir parken vor dem "Caner Restaurant & Mountain Hotel" in Gedelme und werden von drei eifrigen, jungen Türken empfangen. Auch hier gestaltet sich die Kommunikation etwas herausfordernd - die Jungs können kein englisch. Natürlich hilft das Smartphone weiter, wobei aus dem Übersetzer teilweise komische Dinge heraus kommen. Wir lachen viel mit ihnen, bis wir endlich unser Zimmer gezeigt bekommen.

 

Wäsche sauber, WLAN & Wohlfühl-Momente: Ein verdienter Tagesabschluss auf dem Lykischen Weg

Mehrtagestrekking auf dem Lykischen Weg in der Türkei - wandern fernab der Zivilisation in einer traumhaften Landschaft umgeben von Meer, Klippen und Bergen. (hier: Etappe 15 von Beycik nach Gedelme)
Alles wird zum Aufhängen jeglicher Wäsche genutzt.

Die Jungs wollen unbedingt unsere Rucksäcke ins Zimmer tragen und lassen sich nicht abwehren. Es war wirklich sooooo witzig, als der Jüngste, vielleicht an die 16 Jahre, fast umfällt, als er meinen Rucksack hochhebt. Wieder ertönt lautstarkes Gelächter. Wir folgen den Jungs mehrere Stockwerke nach oben. "Wo gehen wir denn hin?", fragen wir uns, denn das Hotel scheint komplett leer und wir die einzigen Gäste zu sein. 

Als dann der Zimmerschlüssel nicht passt, bricht abermals Gelächter aus. "Die kennen sich in ihrem eigenen Hotel nicht aus", laufen Annika und mir mittlerweile die Tränen vor Lachen. Nachdem sie einige weitere Türen auf anderen Stockwerken probiert haben, geht tatsächlich eine Türe auf. Das Zimmer ist nichts besonderes, aber sauber und wir fühlen uns wohl.

 

Obwohl es bereits spät ist, waschen wir noch einige Sachen aus, bevor wir uns selbst unter die Dusche stellen. Später gesellen wir uns noch runter zu den Jungs und genießen gekühlte Getränke und eine Konversation der anderen Art. Google Translate läuft den ganzen Abend und sorgt immer wieder für viel Lachen. "Wir erfüllen alle Wünsche", spricht die KI-Stimme aus dem Handy des Türken. Aha, darauf gehen wir mal besser nicht näher ein ;-)

 

PS: die Katastrophenlage zuhause normalisierte sich zum Glück auch wieder. Natürlich habe ich das stabile Internet genutzt, um in die Heimat zu telefonieren. Ganz beseelt und spürbar platt, schlafen wir tief und fest ein.

 

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Fotogalerie Etappe 15 des Lykischen Weg: von Beycik nach Gedelme:

Den Übersichtsartikel mit Tipps und weiteren Infos zum Lykischen Weg findet ihr hier.

Ihr wollt die Tour auch gehen? Hier findet ihr den GPX-Track zur 15. Etappe des Lykischen Weg:

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