Integrationsprojekt "Wanderglück"
Ehrenamtlich engagieren kann man sich auf verschiedene Art und Weise. Ich denke, wichtig dabei ist in erster Linie, dass es einem persönlich Spaß macht und dass man einen gewissen Sinn darin sieht. Warum also nicht mein Hobby "Wandern" und "die Natur genießen" mit Integration verbinden?
Vor ein paar Jahren hatte ich die Patenschaft einer irakischen Familie übernommen und kam so auch in Kontakt mit anderen Geflüchteten. Das A und O für Integration ist aus meiner Sicht die Sprache. Danach kommt der Einstieg ins Berufsleben, der es ermöglicht auf eigenen Beinen zu stehen und nicht mehr abhängig zu sein von Anderen. Trotzdem fiel mir auf, dass nicht so recht ein Kontakt zwischen Einheimischen und Geflüchteten entstand. Kinder haben es da einfacher - Freundschaften können sich in Schule oder Kindergarten viel schneller entwickeln. Was ist aber mit den Jugendlichen und Erwachsenen? Wie können hier Kontakte entstehen, Vertrauen aufgebaut und Vorurteile abgebaut werden? Genau dafür wollte ich eine Basis schaffen, einen Raum zum ungezwungenen Plaudern, Lachen und Kennenlernen. Welcher Raum ist dafür besser geeignet als die Natur und gemeinsame Erlebnisse, die zusammenschweißen.
So startete ich Anfang des Jahres 2018 mein Projekt "Gipfelglück". Mit Einheimischen und Geflüchteten sollte es ins Allgäu gehen, gemeinsam einen Berg bezwingen, Spaß haben und nebenbei Freundschaften knüpfen. Das waren kurz gefasst die Ziele. Zur Vorbereitung trafen wir uns ein paarmal und wanderten in unseren heimischen Wäldern, spielten und grillten zusammen. Schnell entstand eine bunte Gruppe, die sich alle blendend verstanden.
Natürlich können wir nicht jeden Monat in die Berge fahren, dafür reichen unsere finanziellen Mittel nicht. Aber daheim in den Wäldern ist es auch schön und so nannten wir das Projekt einfach in "Wanderglück" um. Mittlerweile treffen wir uns regelmäßig alle paar Monate zum Wandern. Immer wieder kommen neue Gesichter dazu - Jung und Alt, alle sind willkommen.
Hier findest du einen Auszug unserer Wanderausflüge – was wir so erlebt haben, viele Fotos und GPX-Tracks der Touren. Vielleicht spricht es dich an auch mit zu kommen, etwas Eigenes zu organisieren oder anderweitig zu helfen.
Du möchtest uns unterstützen? Dann melde dich gerne bei mir.
Treffen wir uns bald zur nächsten Wanderung?
Was wir alles gemeinsam erleben, kannst du hier im Blog nachlesen:
Normalerweise führt unser Wanderglück-Projekt einheimische und geflüchtete Mitbürger/innen beim Wandern in unseren heimischen Wäldern zusammen. Einmal jährlich versuchen wir ein dreitägiges Bergabenteuer zu organisieren und endlich war es so weit :-)
Mit 14 Teilnehmer/innen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Bosnien und Deutschland waren wir im fantastischen Lechtal unterwegs. Wir wanderten auf einem Teilstück des Lechweg, der als "Leading Quality Trail - Best of Europe" ausgezeichnet ist, von Lech nach Warth. Gleich von Beginn an waren alle total begeistert von der fantastischen Berglandschaft und dem abwechslungsreichen Weg. Tags drauf ging es in Holzgau über eine riesige Seilhängebrücke - Adrenalin pur, für alle die schwindelfrei sind. Ein Traum ging für viele in Erfüllung, als wir mit der Jöchelspitzbahn auf den Berg hinauf fuhren. Ein Teil unserer Gruppe wanderte dann noch auf die 2.226 Meter hohe Jöchelspitze, was wegen des bereits vorhandenen Schnees gar nicht so einfach war. Am letzten Tag genossen wir die Lechauen in Pflach und statteten dem Lechfall in Füssen einen Besuch ab. Mit einer kleinen Rundwanderung zum Schwansee, mit Blick auf das Schloss Neuschwanstein, genossen wir gemeinsam die letzten Stunden unserer Reise.
Wir sind uns einige: Diese Art des Miteinanders macht das Leben bunter und vielfältiger.
Auch dieses Jahr wurden wir wieder von der Stadt Steinheim und dem Outdoorhersteller Maier Sports unterstützt. Der Lechweg sponsorte uns heuer ebenfalls. Ganz lieben Dank dafür, auch für die super tolle Funktionskleidung in Form von T-Shirts und Hosen.
Mit einer 10-köpfigen, multikulturellen Gruppe sind wir unterwegs im Naturschutzgebiet Leudelsbachtal, das sich durch eine besondere Flora und Fauna, sowie eine artenreiche Tierwelt auszeichnet. Der ideale Ort um die Seele baumeln zu lassen, das Leben zu genießen, mit anderen Menschen zu lachen und die schönen Momente zu teilen.
Dieses Mal hatten wir sogar einen Gast aus Übersee dabei. Russel kommt aus Oklahoma und ist nicht nur von der tollen Natur, sondern auch von unseren alten Fachwerkhäusern begeistert. Bei unsere Tour kommen wir unter anderem durch Markgröningen und Russel staunt beim Blick auf das alte Rathaus.
"Die Wanderung war so toll und alle sind so nett und gut drauf", schreibt mir Maria anschließend, die ebenfalls zum ersten Mal mit unserer Gruppe mitgelaufen ist. Sie kommt ursprünglich aus Uruguay und lebt bereits seit 34 Jahren in Deutschland.
Es ist immer wieder eine Bereicherung, mit solch einer bunt gemischten Gruppe auf Tour zu gehen. Eure Ansichten, Lebenseinstellung, Motivation und Freude steckt an :-). In der folgenden Fotostory nehme ich dich mit auf Tour und falls du einmal live dabei sein möchtest, melde dich gerne bei mir.
Wieder einmal waren wir eine bunt gemischte Gruppe von 15 Personen unterschiedlicher Nationalitäten. Unsere Wanderung im Naturpark Schönbuch stand ganz im Zeichen der Internationalen Wochen gegen Rassismus, mit dem diesjährigen Motto "Menschenrechte für alle".
Zum ersten Mal waren wir mit und für den Verein "Landkreis Böblingen bleibt bunt e.V." unterwegs. Dessen Vorstandsmitglied Harald Grumser spendete letztes Jahr für unser Projekt "Wanderglück" eine wirklich sehr hilfreiche Summe. So kam der Kontakt mit dem Verein zustande, obwohl wir eigentlich aus einem ganz anderen Landkreis kommen. Es freut uns sehr, dass unser Integrationsprojekt mittlerweile auch außerhalb von Steinheim bekannt ist.
Auf einem Teilstück des Premiumwanderwegs „Herzog-Jäger-Pfad“ haben wir landschaftlich reizvolle Orte im Naturpark Schönbuch entdeckt. Wir wanderten unter anderem vorbei am 154 Jahre alten Mammutbaum und blickten durch einen überdimensional großen Bilderrahmen ins Schaichtal. Auch unseren Sinnen kam bei verschiedenen Aktionen, wie dem achtsamen Hören und blind Laufen eine besondere Bedeutung zugute. Und natürlich durfte der Genuss des Schmeckens am Ende beim Grillen nicht fehlen. Ich wünsche dir viel Spaß bei der nun folgenden Fotostory :)
Mitte Januar trafen sich Teilnehmende aus verschiedenen Kulturen gemeinsam zu unserer ersten Wanderung im neuen Jahr. Es ging auf einer frostigen Abenteuerreise auf dem Premiumwanderweg "Drei Schluchten" durch den Welzheimer Wald.
Die Route führte uns durch das malerische Edenbachtal, die beeindruckende Wieslaufschlucht, die Geldmacherklinge und das idyllische Strümpfelbachtal. Die frostigen Temperaturen und der weiße Raureif verlieh der Landschaft eine zauberhafte Atmosphäre. Von den Wänden der Schluchten und Klingen hingen riesige Eiszapfen. Doch auch die Wege präsentierten sich teilweise gefroren und spiegelglatt. Mit vereinten Kräften und gegenseitiger Unterstützung meisterten alle die schwierigen Pfade.
Wieder einmal hat unser Integrationsprojekt "Wanderglück" bewiesen, dass es mehr als nur ums Wandern geht. Es schafft eine Plattform für Menschen unterschiedlicher Hintergründe, um sich zu begegnen, voneinander zu lernen und gemeinsam unvergessliche Erlebnisse zu teilen.
Heute kam in den Stuttgarter Nachrichten ein sehr schöner Artikel über unser Integrationsprojekt "Wanderglück".
Wie kam es damals im Jahr 2018 eigentlich dazu, dass ich das Wanderprojekt gegründet habe? Bereits vor der Gründung des Projekts war ich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit tätig. So hatte ich eine liebenswerte, irakische Familie jahrelang betreut. Mir fiel auf, dass sie wesentlich entspannter und offener waren, wenn wir draußen in der Natur unterwegs waren. Als dann die Abschlussprüfung meiner Erlebnispädagogik Ausbildung anstand und dafür ein Projekt durchgeführt werden sollte, war das Integrationsprojekt, damals noch unter dem Namen "Gipfelglück", geboren.
Eigentlich wird ein ein Projekt nur für einen bestimmten Zeitraum durchgeführt. Ende 2018 hatte ich es allerdings nicht über's Herz gebracht, das Integrationsprojekt zu beenden. So wandern wir bis heute kunterbunt durch die Wälder und Berge. Was motiviert mich, das Projekt weiter zu betreiben? Auch das erfährst du im Zeitungsartikel. Außerdem gibt es noch einen kleinen Schwenk aus meiner Kindheit ;-).
Vielen Dank Petra, für den tollen Artikel.
Im September stand endlich wieder unser diesjähriges Bergevent an. Mit 15 multikulturellen Teilnehmenden aus Eritrea, Syrien, Afghanistan, Rumänien und Deutschland ging es für drei Tage in die atemberaubende Schönheit der Tannheimer Berge. Die urige Otto-Mayr-Hütte diente uns als Ausgangspunkt für unser Bergabenteuer. Bei strahlendem Sonnenschein bestiegen wir gleich zwei Gipfel - die Rote Flüh sowie die Große Schlicke. Für viele war es das erste Mal, dass sie in den Bergen waren und ihre majestätische Schönheit hautnah erleben durften. Doch das tolle Gefühl von Freiheit auf dem Gipfel, musste mit jedem Schritt zunächst erkämpft werden. Für viele waren die mehr als 1.300 Höhenmeter Aufstieg eine große Herausforderung. Mit jedem Schritt wurden Ängste überwunden und das Gefühl der Zusammengehörigkeit gestärkt.
Auch dieses Jahr wurden wir von der Stadt Steinheim und dem Outdoorhersteller Maier Sports sowie Wrightsocks unterstützt. Eine großzügige Spende kam von Harald Grumser. Ganz lieben Dank dafür, auch für die super tolle Funktionskleidung in Form von T-Shirts, Hosen und Socken.
Mit einer großen, bunt gemischten Gruppe geht es heute in die Grenzregion Tauber/Franken. 26 Teilnehmende aus Afghanistan, Eritrea, Syrien, Rumänien, der Ukraine und Deutschland sind begeistert mit dabei - so viele waren wir noch nie bei unseren Wanderungen, die ganz im Zeichen von "Wandern verbindet" stehen.
Auf der heutigen Wanderung werden wir außerdem begleitet von Michael und Felix, zwei Höhlenforschern der ARGE Höhlen und Karst Stuttgart e.V.. Sie erklären uns während der Tour interessantes zur Entstehung der gewaltigen Höhlensysteme, die sich hier unter der Erde befinden. Auf dem Themenweg verteilt befinden sich zahlreiche Stationen mit Schautafeln, die ebenfalls einen Einblick in die Unterwelt und die Arbeit der ARGE zeigen. An mehreren ehemaligen Steinbrücken vorbei, führt unsere Wanderung zur Quelle der Schandtauber. Highlight der Tour war neben den schönen Gesprächen einen Blick in die Unterwelt.
Doris und Tirej, unsere älteste und unser jüngster Teilnehmer wünschten sich für unsere Märztour Abenteuer und lange Wege. Gesagt, getan: es ging heute auf wilden Wegen entlang des Neckarufers und hoch hinauf auf die Hessigheimer Felsengärten. Kraxelnd ging es durch eine Schlucht und später zum genüsslichen Abschlussgrillen.
Für mich war die Tour ein Heimspiel, da ich im Nachbarort Besigheim aufwuchs und bereits oft hier in der Gegend war. Die meisten kannten die markanten Muschelkalkfelsen über den Weinbergen allerdings nur von unten. Umso beeindruckter waren sie, als wir gemeinsam auf den Felsplatten standen und das wunderschöne Panorama, inklusive der Neckarschleife genossen.
Einfach wunderschön, wie sich die Blätter im Herbst färben. Ich liebe diese Jahreszeit und wollte unbedingt noch einmal in den Wald, bevor die Bäume ihr Laub verliere. Nicht nur der Wald leuchtete an diesem Novembertag, sondern auch die Gesichter unserer "Wanderglück-Gruppe".
Es ist jedes Mal total schön, mit solch unterschiedlichen Menschen aus anderen Kulturen wandern zu gehen. Die Stimmung war auch an diesem Tag wieder super - wir lachten viel und führten interessante Gespräche.
In der folgenden Fotostory nehme ich dich mit auf unseren Tagesausflug und wer weiß, vielleicht bist auch du das nächste Mal mit dabei.
Ich kann es kaum glauben - über unser Integrationsprojekt "Wanderglück" wurde tatsächlich ein Film gedreht und das sogar noch von der Deutschen Welle, dem Auslandsfunk der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Kanal "Sports Life" gibt es unseren Film nun seit Anfang September 2022 zu sehen.
Ich war zu Tränen gerührt, als ich den Film zum ersten Mal sah (ok, um ehrlich zu sein bin ich das jedes Mal, wenn ich ihn anschaue). Im Speziellen geht es in dem Kurzfilm um Faeza und Awet, zwei langjährige Teilnehmende aus unserer Gruppe. Ihre Geschichten spielen in dem Film eine zentrale Rolle: wie erging es ihnen auf der Flucht? Fühlen sie sich hier angekommen? Was vermissen sie? Sie sprechen für eine Vielzahl anderer Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ich spreche ihnen meinen größten Respekt aus, so frei vor der Kamera erzählt zu haben und ihr Erlebtes mit der ganzen Welt zu teilen. Es ist sowas von wichtig, verschiedenen Sichtweisen zu kennen, um besser verstehen und mitfühlen zu können.
Der Kanal "Sports Life" zeigt Sportgeschichten, Interviews von Stars und Reportagen aus aller Welt. Daher geht es im Film natürlich auch um den sportlichen Aspekt - das Wandern. Während der Filmaufnahmen waren wir in der Bergwelt des Schwangau unterwegs. Ich verrate jetzt aber nicht zu viel: schaut euch den Film am besten selbst an :-)
Dieses Jahr hieß es mit unserem Integrationsprojekt "Wanderglück" endlich wieder:
"Der Berg ruft!"
Mit 14 Teilnehmenden aus Afghanistan, Eritrea, Syrien, Rumänien und Deutschland ging es nach Neuschwanstein. Am Parkplatz der Tegelbergbahn angekommen, wurden unsere Rucksäcke gepackt. Im Gepäck hatten wir das Frühstück und Abendessen der nächsten zwei Tage, sowie jede Menge Vorfreude auf die Natur, das Miteinander und die Berge.
Unsere Homebase für die nächsten 3 Tage war die urige Fritz-Putz-Hütte. Von dort aus bestiegen wir gleich drei Gipfel, bei widrigen Wetterbedingungen.
Ebenfalls rund um die Uhr mit dabei, war ein Kamerateam des Senders "Deutsche Welle", die einen Kurzfilm über unser Projekt drehten.
Vier verschiedenen Kulturen waren dieses Mal bei unserer Maiwanderung vertreten - Syrien, Afghanistan, Indien und Deutschland. Der Austausch war wie immer sehr bereichernd für uns alle. Die gemeinsame Bewegung beim Wandern sowie die Freiheit in der Natur, trugen sicherlich ebenfalls dazu bei, unbekümmert mit allen in Kontakt zu kommen - daher auch unser Motto "Wandern verbindet".
Der Wunsch einiger Teilnehmenden war beim letzten Mal: "wir wollen Abenteuer".
Gesagt getan und so ging es am Vorderen und Hinteren Hörschbachwasserfall entlang, quer durch den Schwäbischen Wald. Den ein oder anderen Bach überquerten wir und mit der Hilfe Aller, blieben auch unsere Füße trocken. Dank strahlendem Sonnenschein an diesem wundervollen Tag, plantschten die Kinder mit Hund Cody freiwillig im Bach.
Am Ende ging es noch steil bergab durch ein beeindruckendes Felsenmeer. Am Römersee angekommen, hatten wir den Grillplatz tatsächlich ganz für uns alleine. So ließen wir den Tag wieder mit leckeren Köstlichkeiten aus unterschiedlichen Ländern ausklingen.
Wir haben dir eine Fotostory unseres Wandertags mitgebracht - viel Spaß beim anschauen. Und falls du auch mal mitkommen magst,
melde dich einfach bei mir :-)
Endlich waren wir mit unserem tollen Integrationsprojekt namens "Wanderglück" wieder draußen unterwegs und das bei einem wunderschönen Herbsttag. Wir freuten uns sehr, gleich fünf neue Gruppenmitglieder begrüßen zu dürfen.
Ein anderer, haariger Freund, wollte sich uns ebenfalls anschließen. Während der Wanderung lief uns "Samba" zu, ein Hund der auf Wildschweinjagd war und sein Frauchen verloren hatte. Jeder und Jede ist gerne bei uns willkommen und so nahmen wir auch Samba in unserer Mitte auf. Vor allem die Kinder waren total begeistert von ihm. So erlebten wir mit ihm eine spaßige Tour, die mit einem Happy End ausging - pünktlich, als wir uns am Ende zum Grillen hinsetzten, kam der Anruf des Frauchens.
Die Tour verlief auf der Waldheide in Heilbronn, die geschichtlich schon einiges hinter sich hat. Mittlerweile erkennt man nicht mehr viel von der einstigen Raketenstellung der US-Armee.
Dicke Regentropfen prasseln auf den Boden und verwandeln den Weg in einen kleinen Bach. Nebelschwaden ziehen durch die Täler, lassen uns kurz einen Blick auf die Berge erhaschen, ehe sie sich zu einer grauen Wand verdichten. 14 Personen unterschiedlicher Herkunft machen sich auf den Weg hinauf zur Hütte - das schlechte Wetter kann uns nichts anhaben, denn im Herzen tragen wir eine riesen Portion Sonnenschein und gute Laune.
Mit unserer Integrationsgruppe "Wanderglück", planen wir einmal im Jahr ein ganz besonderes Highlight. Dieses Jahr sollte es nach 2 Jahren endlich mal wieder in die Berge gehen. Was wir erlebt haben, kannst du hier nachlesen.
Einige Monate konnten wir uns wegen der turbulenten Corona Zeit leider nicht treffen. Obwohl es bei uns ums Wandern in der freien Natur geht, trafen die Kontaktbeschränkungen auch unsere Gruppe. Umso glücklicher war ich, als diese gelockert wurden und ich die Einladung zu unserer nächsten "Wanderglück" Aktion posten konnte.
Man spürt, dass diese besondere Zeit mit den Menschen etwas gemacht hat und immer noch macht. Das Wort "Freiheit" bekommt auf einmal für uns eine ganz andere Bedeutung und wir schätzen wieder viel mehr, was wir haben/hatten. Waren wir es doch immer schon gewohnt, uns frei bewegen zu können, unseren Hobbys nachzugehen, Feste zu feiern, Familie und Freunde zu treffen...
Anders erlebten es viele geflüchtete Menschen, die oft Gefangene in ihrem eigenen Land waren, nicht tun konnten was sie wollten, teilweise aus Angst, teilweise wegen Verboten.
Ich liebe unsere Integrations-Wanderungen auch deswegen so sehr, weil ich jedes mal so viel neues erfahre - über andere Kulturen, andere Sichtweisen und über mich selbst.
Ich freue mich, auch dieses Jahr wieder ein tolles Event meines Integrationsprojekts „Wanderglück“ anzubieten.
Vom 28.08. – 30.08.2020 geht es in die Pitztaler Bergwelt und du kannst dabei sein.
Seit nunmehr über 2 Jahren wandert unsere Multi-Kulti-Gruppe aus Steinheim durch die Wald-, Wiesen- und Bergwelt. Dabei sind alle willkommen, egal welchen Alters und welcher Herkunft. Durch dieses Projekt haben sich bereits viele Freundschaften zwischen einheimischen und geflüchteten Menschen entwickelt. Auf den Wanderungen wird zusammen gespielt, gegrillt, geredet, viel gelacht und sich gegenseitig geholfen.
Einmal im Jahr gibt es ein ganz besonderes Event und 2020 wird unsere Gruppe endlich wieder einen richtigen Gipfel erklimmen und ein Wochenende in den Bergen verbringen.
Toleranz und Offenheit werden in unserer heutigen, kulturell vielfältigen Gesellschaft immer wichtiger. Aus diesem Grund hat der Radiosender bigFM sein Potential als Integrations- und Toleranzmedium genutzt und mit der Initiative für Integration einen nachhaltigen Wert geschaffen.
Bereits zum neunten Mal wurden Integrationshelden aus Baden-Württemberg gesucht und wir waren mit unserem Steinheimer Projekt "Wanderglück" mit dabei.
Einmal im Jahr findet beim Integrationsprojekt "Wanderglück" eine ganz besondere Aktion über drei Tage statt. Letztes Jahr haben wir den größten Berg im Allgäu bestiegen (hier wurde berichtet) und 2019 ging es tief hinein ins Dunkel der Erde. Aber erst mal von Vorne. WIR sind ein bunt gemischter Haufen Menschen, unterschiedlicher Herkunft, mit viel Spaß und Freude im Blut. Regelmäßig wandern wir mit Einheimischen und Geflüchteten durch unsere heimischen Wälder. Im September waren wir ein Wochenende lang in einer Selbstversorgerhütte auf der Schwäbischen Alb. Natürlich durfte in dieser traumhaft schönen Umgebung eine Wanderung nicht fehlen. Am zweiten Tag stand ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm - die Erkundung der Gustav-Jakob-Höhle. Mit Helmen und Stirnlampen bestückt ging es hinein ins Dunkel. Einigen wurde es ganz schön mulmig, vor allem bei den richtig engen Stellen. Da hilft es, wenn man liebenswerte Menschen um sich hat, die einem Mut zusprechen und einander unterstützen. Wir meisterten gemeinsam diese Herausforderung und waren hinterher mächtig stolz auf uns. Wieder in der Hütte angekommen, feierten wir mit viel Gesang und Tanz diesen besonderen Tag.
Die gemeinsamen Tage schweißten alle noch enger zusammen und werden allen in freudiger Erinnerung bleiben. Hier gibt es noch ein kurzes Video:
Integration ist auf vielen Wegen möglich, man muss nur den ersten Schritt gehen, einfach mal machen, sich trauen und sich auf etwas Neues einlassen.
Die Erfahrung zeigt, dass ein Rahmen, in dem sich Einheimische und Geflüchtete austauschen können, schon der erste Schritt ist. Wir nutzen als Raum die Freiheit der Natur. Beim ungezwungenen Wandern ergeben sich viele tolle Gespräche untereinander.
Ein Highlight wird dieses Jahr ein Wochenende auf der Schwäbischen Alb sein.
Am Osterwochenende waren wir wieder unterwegs. Die Burg Hohenbeilstein haben wir schon oft von weitem gesehen, so dass es Zeit war, endlich mal von hier zu starten.
Vorbei an Weinreben, dem Annasee und durch den Schwäbischen Wald, genossen wir die kräftigen Sonnenstrahlen. Der ein oder andere trug einen leichten Sonnenbrand mit nach Hause, und das im April.
Unsere Altersspanne an diesem Tag ging von 9-64 Jahre und viele Nationalitäten waren vertreten. So cool, was wir hier auf die Beine gestellt haben, oder?
Es war wieder Wander-Tag mit unserer bunt gemischten Gruppe aus Einheimischen und Geflüchteten aus Steinheim. Dieses mal überlegten wir uns etwas ganz besonderes - es sollte zum Sterne beobachten gehen. Das dies natürlich besser nachts als tagsüber geht, ist klar. Also machten wir uns ausgestattet mit Fackeln über den Planetenweg auf zur Sternwarte nach Welzheim.
Leider suchten wir uns einen ziemlich verregneten Abend aus. Das hielt unsere große Gruppe allerdings nicht ab. Dick eingepackt ließen wir den Wald und unsere Gemüter erhellen.
Wann? 07.12.2018, 18:00 Uhr
Wo? Bürgersaal in Steinheim an der Murr
Was? bewegende Berggeschichten
Inklusive? kleiner Hüttenschmaus
Abenteuer, die unser Herz erfüllen; Berge, die es zu bezwingen gilt; Menschen, die uns motivieren, unterstützen und uns dazu bringen, an uns selbst zu glauben.
Projekt "Gipfelglück" geht in die zweite Runde - werden wir es schaffen, den Großen Krottenkopf am heutigen Tag zu erklimmen?
Für Menschen, die noch nie in den Bergen waren, ist die Strecke von der Kemptner Hütte bis auf den Großen Krottenkopf gar nicht so einfach. Viel Geröll, Kletterei und ausgesetzte Stellen sind nicht jedermanns Sache.
Zu den bergtechnischen Herausforderungen kam aber noch mein Hauptziel für diese drei Tage dazu. Ich hatte damals bei der Projektvorstellung folgendes geschrieben:
"Unsere Rucksäcke werden nach diesen drei gemeinsamen Tagen hoffentlich voller sein. Gefüllt mit wertvollen Erlebnissen, Mut für Neues, Motivation um ans Ziel zu kommen, eine große Portion Vertrauen und vor allem mit neuen Freundschaften."
Wie schwer würden unsere Rucksäcke wirklich sein?
Endlich kam der Tag, an dem es mit dem Integrationsprojekt "Gipfelglück" zu den richtigen Bergen ging. Genauer gesagt ging es nach Oberstdorf im Allgäu, um von dort den Anstieg zur Kemptner Hütte zu meistern.
850 Höhenmeter hinauf - für Bergunerfahrene nicht gerade ein Spaziergang. Werden es alle konditionell schaffen? Werden afghanische, irakische, syrische und deutsche Kulturen aufeinander prallen oder werden es harmonische Tage, bei denen jeder von den Fähigkeiten der anderen profitieren kann und sich alle unterstützen?
Mein Herzensprojekt - meine Überzeugung - meine Herausforderung.
Der heutige Samstag stand wieder im Zeichen von Multi-Kulti, Geselligkeit, Aufgeschlossenheit und jeder Menge Spaß, draußen in der Natur.
Den ganz neu angelegten Walderlebnisweg "Hardy-Pfad" im Hardtwald bei Steinheim an der Murr machten wir unsicher. Die insgesamt 16 Stationen boten so manche Herausforderung, die wir gemeinsam meisterten.
Erlebnisse und Geschichten wurden miteinander geteilt und wieder gab es emotionale Momente.
Bei bestem Wanderwetter erkundeten wir gemeinsam die wilde Wieslaufschlucht, machten so manche tierische Entdeckung, wurden bestens verköstigt und ganz nebenbei ergaben sich wieder mal tolle Gespräche und Kontakte zwischen Einheimischen und Geflüchteten.
Interkulturell ging es im Schwäbischen Wald zu - Projekt Gipfelglück Teil II.
Wann seid ihr dabei?
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, geht es im August diesen Jahres mit meinem Projekt "Gipfelglück" hoch hinaus. Mit einer Gruppe Einheimischer und Geflüchteter wollen wir den Großen Krottenkopf erklimmen. Das Wochenende soll ganz im Zeichen von Hilfsbereitschaft, Vertrauen und Freundschaft stehen.
Unsere erste Vorbereitungswanderung fand am Samstag statt. Dafür ging es in den Schwäbischen Wald. Obwohl dieser nur 30 Minuten von uns entfernt liegt, war es für viele eine andere Welt.
Eine andere Welt, in der nicht nur die Natur überwältigte, sondern auch das schöne Gefühl, in einer Gruppe Willkommen zu sein.
Ein Herzensprojekt von mir beginnt 2018 und ich bin schon voller Vorfreude.
Der Name: "Gipfelglück"
das Ziel: "Freundschaften"
meine Motivation: "Menschen zusammen bringen"