Zwischen dem Kaunergrat und dem Geigenkamm in den Ötztaler Alpen liegt das Pitztal. Wild, ursprünglich und mit vielen Seen gespickt, würde ich diese Trekkingrunde beschreiben. Technisch sehr interessant, konditionell fordernd, aber auch mit vielen Stellen zum Verweilen und Genießen - eine abwechslungsreiche Woche, die uns da bevor steht.
Mit einer Gruppe Jugendlicher des Anbieters Aventerra e.V.*, zieht es mich von Zaunhof hinauf in die schroffe, alpine Welt. Sieben Tage werden wir gemeinsam unterwegs sein - uns über Gipfelerfolge freuen, in zahlreichen Seen plantschen, über den ein oder anderen Höhenmeter fluchen, uns in den Hütten stärken und die Bergwelt ausgiebig genießen.
Begleitet uns auf unserem Abenteuer :-)
Die ersten beiden Etappen hatten wir gut überstanden. Schnell lernte ich diese etwas unbekanntere Gegend in den Ötztaler Alpen lieben. Ich glaube den 11 Jugendlichen, mit denen ich über den Anbieter Aventerra e.V.* unterwegs war, ging es ähnlich. Kaum etwas wurde vermisst - na gut, die Dusche und der fehlende Kaiserschmarrn auf dieser Etappe war etwas schmerzlich für manche.
Unser erster 3.000-er auf dieser Etappe und die sagenhafte alpine Bergwelt entschädigten aber für alles. Selbst die ein oder andere Schweißperle ist dann schnell vergessen, wenn die Glücksgefühle einsetzen.
Als ich die einwöchige Tour damals für den Anbieter Aventerra e.V. plante, fragte ich die Teilnehmer*innen nach ihren Wünschen. Anspruchsvoll soll die Tour sein, konditionell wie auch technisch. Viele Seen soll es geben, in denen wir baden können. Und natürlich wollen wir auf viele Gipfel steigen, aber auch etwas Zeit auf den Hütten für uns haben. Puhhhhh, dachte ich mir - das wird schwierig eine Tour zu planen, die all diesen Ansprüchen gerecht wird. Ich wälzte unterschiedliche Führer, stöberte im Netz und auf Tourenportalen.
Schließlich kam dann diese Tour zustande und ja, sie hat tatsächlich alle Punkte erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Aber seht und lest selbst.
"Mut ist nicht keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden".
Ich glaube Angst bzw. Sorge hatten bei dieser Etappe einige - Teilnehmer*innen in Bezug auf ihr Können, ich selbst wegen der lastenden Verantwortung und auch Edwin, unser fürsorglicher Hüttenwart von der Hauersee Hütte, war um unser Wohlergehen besorgt.
Werde ich es konditionell schaffen?
Hoffentlich gibt es keinen Steinschlag.
Lass mich nicht abrutschen.
Was machen wir wenn es gewittert?
Viele dieser Fragen gingen uns während unserer definitiv anstrengendsten Etappe auf der Pitztalrunde durch den Kopf. Einige kamen an ihre Grenzen, überwanden diese und können nun mächtig stolz auf sich sein.
Micha, Feli und ich, zusammen mit unseren
11 Jugendlichen des Anbieters Aventerra e.V. waren bereits sechs Tage von Hütte zu Hütte in den Bergen unterwegs. Unser Team wurde immer eingespielter - die Höhenmeter machten uns weniger aus, schwierige Passagen wurden flüssig durchklettert und der Hunger auf Kaiserschmarren und Apfelstrudel blieb weiter bestehen.
Die heutige Etappe verlief von der Rüsselsheimer- zur Kaunergrathütte. Zum ersten Mal wieder im Tal angelangt, mussten wir auf der anderen Seite wieder steil aufsteigen. Landschaftlich hatte die Etappe wieder vieles zu bieten - Wiesenhänge, bunte Blumen, kleine Seen und einen atemberaubenden Blick auf die Gletscher des Kaunergrats.
Gut gelaunt und und mittlerweile als Team super eingespielt, machen wir uns von der Kaunergrat- zur Riffelseehütte auf den Weg. Über den Cottbuser-Höhenweg geht es in einem auf und ab durch die wilde Bergwelt zwischen Pitztal und Kaunertal. Mit fantastischen Tiefblicken werden wir belohnt und haben viel Spaß beim Kraxeln auf den Brandkogel, den wir als Gipfel noch unterwegs mitnehmen.
Trotzdem wissen wir, dass dies unsere letzten beiden Etappen der Pitztalrunde mit Aventerra e.v. sind und das stimmt uns etwas traurig. Unsere Gruppe hat viel erlebt - Höhen und Tiefen haben wir überwunden und das hat uns zusammengeschweißt. Bald heißt es Abschied nehmen.